Bericht der Gemeindevorstandssitzung vom 4. November 2019:
Anpassung Einleitbewilligung Hochwasserentlastung Abwasserleitung Godin-Punt Muragl: In der Ausgangskonzeption für die neue Abwasserleitung Godin-Punt Muragl, die den fälligen Ersatz des bestehenden Pumpwerks unnötig macht, war, gestützt auf den Generellen Entwässerungsplan (GEP), ein Rückhaltevolumen von 135 Kubikmeter vorgesehen worden. Dieses soll dafür sorgen, dass grundsätzlich kein Abwasserüberlauf entsteht, der in die Ova da Flaz abgeleitet werden müsste. Bei der Bauabnahme errechnete das Amt für Natur und Umwelt (ANU) allerdings ein realisiertes Stauvolumen von nur 74 Kubikmeter. Gespräche zwischen den projektleitenden Ingenieuren und dem ANU zeigten auf, dass – abgesehen von den wohl überhöhten Vorgaben des GEP – mit der Steuerung der vorhandenen Drosselklappen wahrscheinlich ein gesetzeskonformes Rückhaltevolumen erreichbar sein dürfte. Gestützt auf diese Erkenntnis erteilte das ANU dieser Tage eine auf fünf Jahre ausgelegte provisorische Einleitbewilligung zur Hochwasserentlastung, allerdings verbunden mit der Auflage, dass maximal 13 Mal und total höchstens 6787 Kubikmeter Abwässer pro Jahr zur Entlastung in die Ova da Flaz abgeleitet werden dürfen. Die Einhaltung dieser Limiten muss zudem mit Messungen belegt werden. Der Gemeindevorstand erörterte mit den verantwortlichen Ingenieuren der Caprez AG Silvaplana/St. Moritz die Sachlage und die nun zu treffenden Massnahmen. Dies auch vor dem Hintergrund, dass die Gemeinde das Unternehmen in die Pflicht zu nehmen gedenkt, falls die unbefristete ANUEinleitbewilligung nicht erteilt würde beziehungsweise dafür bauliche Massnahmen anfallen würden.
Mitwirkung in der Begleitgruppe «Berufskompatible Betreuungsangebote im ländlichen Raum» des EKUD: Auf Antrag der Kommission «La Maisa» befürwortet der Gemeindevorstand eine Mitarbeit der Gemeinde Pontresina in der zu schaffenden Begleitgruppe «Berufskompatible Betreuungsangebote im ländlichen Raum» des kantonalen Erziehungs-, Kultur und Umweltschutzdepartements und nennt Nora Saratz als Pontresiner Vertreterin.
Das von der Stabsstelle für Chancengleichheit von Frau und Mann angestossene Projekt für berufskompatible Betreuungsangebote soll innovative, kooperative und wirtschaftlich nachhaltige Betreuungsmodelle für den ländlichen Raum entwickeln. Durch das Projekt soll das Betreuungsangebot und somit die Chancengleichheit im ländlichen Raum verbessert und übertragbare Erkenntnisse erarbeitet werden.
Stellenbesetzung Sachbearbeiterin Finanzverwaltung: Auf Antrag des Leiters Finanzverwaltung und der Personalabteilung stimmt der Gemeindevorstand der Anstellung von Heidi Wyss als Sachbearbeiterin Finanzverwaltung mit zunächst einem 40-Prozent-Pensum zu. Sie tritt ihre Stelle am 18. November an.
Neben Steueramtsaufgaben wird sie auch die Stellvertretung für den Bereich Taxen und Gebühren übernehmen. Auf die Ausschreibung waren 18 Bewerbungen eingegangen. Die bisherige Stelleninhaberin war nach dem Wechsel in der Leitung der Finanzabteilung übergangsweise in einem befristeten Anstellungsverhältnis eingesprungen.
Gesuch um Erlass der Feuerwehrpflicht-Ersatzabgabe 2019: Der Gemeindevorstand stimmt dem Gesuch einer gegenwärtig erwerbslosen sozialhilfeempfangenden Person um Erlass der Feuerwehrpflicht-Ersatzabgabe von 350 Franken für das Jahr 2019 zu. Er macht aber darauf aufmerksam, dass die Feuerwehrpflicht weiter bestehen bleibt und im kommenden Jahr gegebenenfalls durch aktive Dienstleistung zu erfüllen wäre.
Baubewilligungen: Auf Antrag des Bausekretariats bewilligt der Gemeindevorstand je einen Wohnungs-Innenumbau in der Chesa Corvatsch, Via Seglia 17, und im Rondo, Via dals Ers 2.
Der «Geissenweg» bleibt vorderhand gesperrt: Der als «Geissenweg» bezeichnete und im Generellen Erschliessungsplan aufgeführte Fussweg zwischen Via da la Staziun und La Senda bleibt bis auf Weiteres gesperrt. Die Brücke unterhalb des Bellavita-Aussenbereichs steht auf losem Felsmaterial, von dem Ausbrüche mehrfach bis auf die Via da Mulin hinuntergerollt sind. Die Brücke wurde darum entfernt. Für den Ersatz wäre ein kompletter Neubau mit neuen Widerlagern und grösserer Spannweite nötig. Nun sollen die Resultate der laufenden Gewässerraumausscheidung abgewartet werden. Je nach Ausgang stünde die Option offen, den Languard-Bach in diesem Abschnitt einzudohlen statt ihn neu und kostspielig zu überbrücken. Die Fusswegeinmündung direkt auf die Via da la Staziun bliebe allerdings weiter suboptimal. Der Weg war bereits in den letzten Wintern gesperrt beziehungsweise nicht unterhalten/geräumt worden. (ud)