08.07.2019

Bericht der Gemeindevorstandssitzung vom 9. Juli 2019:

Orientierung zum Projektstand «MortAlive » durch Felix Keller: Das 2015 ziemlich visionär gestartete Projekt «MortAlive» zum Erhalt des Morteratschgletschers als Landschaftsattraktion und als Trinkwasservorrat wird konkreter. Aktuell ist das Projekt für die nötige, ganz spezielle Gletscherbeschneiung bei Innosuisse, der Agentur des Bundes für wissenschaftsbasierte Innovationsförderung zur Förderung angemeldet. Dank einem neuen Schweizer Patent ist die Beschneiung auch ohne Strom möglich. Seilbahnbauer Bartholet (Flums) und Schneeanlagenbauer Bächler (Emmenbrücke) sind mit im Boot, dazu neben der Academia Engiadina Samedan auch die HTW Chur, die Hochschule Luzern Neuer Imbissstand mit Gartenrestaurant in Punt Muragl und die Fachhochschule Nordwestschweiz. Die Corvatsch AG ist bereit, eine Pilotanlage mitzufinanzieren. Die glaziologische Machbarkeit des Gletschererhalts ist anhand von wissenschaftlichen Modellrechnungen belegt. Ob die Herausforderung zu meistern ist, genügend Schnee produzieren zu können, um knapp einen Quadratkilometer Gletscherfläche am richtigen Ort ganzjährig unter sechs bis acht Metern Schnee zu halten, soll sich im weiteren Projektverlauf zeigen. Die Ice Stupas in Morteratsch sollen im kommenden Winter mit dem Einverständnis des Pontresiner Gemeindevorstands zugunsten eines anderen Eisprojektes in St. Moritz pausieren. Der Gemeindevorstand unterstützt Projektleader Felix Keller bei der Veranstaltung eines öffentlichen Informationsabends für jedermann zum Stand des Projekts «MoartAlive» im kommenden Herbst.

Vereinbarung für ein Näherbaurecht in Punt Muragl: Die Valentin GmbH Pontresina plant auf einem Grundstück der Engadin St. Moritz Mountains AG in Punt Muragl im Rahmen eines Baurechts einen Imbissstand mit Gartenrestaurant zu erstellen und zu betreiben. Da die Baute den Grenzabstand zur Nachbarparzelle der Bürgergemeinde Pontresina deutlich unterschreitet, ist eine Vereinbarung für ein Näherbaurecht nötig, dem auch die politische Gemeinde zuzustimmen hat. Alle Vertragsparteien haben einem vom Grundbuchamt Maloja erarbeiteten Entwurf zugestimmt. Nach der Unterzeichnung wird die Vereinbarung im Grundbuch eingetragen.

Wahl eines Mitgliedes der Kulturkommission: Auf Vorschlag der Kulturkommission wählt der Gemeindevorstand Kalina Sutter (Pontresina) in die Kommission. Sie gehörte dem Gremium bereits zwischen 2015 und 2017 an. Damit setzt sich die Kulturkommission zusammen aus: Richard Plattner (Präsident), Benno Conrad, Heidi Godenzi, Christa Häberlin, Fritz Röthlisberger und Pascal Stoffel.

Gesuch um Entlassung aus der kommunalen Erstwohnungspflicht: Die frühere kommunale Erstwohnungs gesetzgebung anerkannte auch die gewerbliche Nutzung als erstwohnungskonform. Eine Erstwohnung in der Chesa Tama, Parz. 2246, wird nachweislich und ununterbrochen seit 1993 als Architekturbüro genutzt. Damit sind die Voraussetzungen (mindestens 20 Jahre) erfüllt, sie aus der Erstwohnungspflicht zu entlassen. Die Wohnung ist damit altrechtlichen Wohnungen gleichgestellt und frei nutzbar. Der Gemeindevorstand stimmt einem entsprechenden Antrag des Bausekretariats zu.

Abänderungsgesuch Fassadengestaltung Chesa von Boch, Via Muragls Sur 1, Parz. 2174: Bei der Rohbauabnahme des Neubaus im vergangenen Februar waren gegenüber den genehmigten Plänen diverse Änderungen festgestellt worden. Diese führen zwar nicht zu einer Nutzungserhöhung, doch mussten Revisionspläne einverlangt werden. Die Änderungen führten jedoch zu zahlreichen Verschiebungen an der Fassade. Dafür verlangte die Baukommission eine neue öffentliche Publikation. Diese blieb ohne Einsprachen, sodass die Abänderung genehmigt werden kann. Wegen Missachtung der gesetzlichen Vorgaben bei den vorgenommenen Änderungen am Bau wird nun ein Bussverfahren gemäss Raumplanungsverordnung eingeleitet. Der Gemeindevorstand stimmt dem Antrag der Baukommission in allen Punkten zu. (ud)