21.01.2019

Bericht der Gemeindevorstandssitzung vom 22. Januar 2019.

Vorstellung Konzept Langsamverkehr Val Bernina: Im Rahmen der Vernehmlassung des Konzeptes für die neue forstliche Erschliessung des Val Bernina zwischen Surovas und Morteratsch bei den kantonalen Ämtern hat die «Fachstelle Langsamverkehr» ein Konzept für die Führung des Langsamverkehrs (Fussgänger, Radfahrer, Langläufer) verlangt. Corsin Taisch (Caprez Ingenieure Silvaplana) stellte dem Gemeindevorstand einen Entwurf vor, mit dem ohne grössere baulichen Massnahmen die Entflechtung namentlich von Bikern und Wanderern möglich ist. Das Konzept zieht beide Talseiten mit ein. Umgesetzt wird es als separates Projekt im Kontext des geplanten Forstwegneubaus an der orografisch linken Talseite.

Auftragsvergabe Projektierung Anrissflächen-Trennsystem: Im Rahmen der Projektierung der Etappe III Lawinenverbauungen Pontresina hatte sich der Gemeindevorstand im April 2018 für den Sektor im Bereich «Gianda Gotschna» gegen den Erhalt der bestehenden Trockensteinmauern und für die Einführung eines Anrissflächen-Trennsystems ausgesprochen. Nachdem das projektleitende Amt für Wald und Naturgefahren (AWN) nun die Offerte für die Projektierung eines Anrissflächen-Trennsystems vorgelegt hat, diskutierte der Gemeindevorstand seinen Entscheid vom April 2018 nochmals von Grund auf und auch zusammen mit Fachleuten der Lawinenkommission. Dabei kam er zu dem Schluss, seinen Entscheid zurückzunehmen und anstelle eines Anrissflächen-Trennsystems nun doch auf den Erhalt der Trockensteinmauern zu setzen. Beweggründe für den Sinneswandel waren unter anderen, dass das Trennsystem mit einem drei Meter hohen und mehrere hundert Meter langen vertikalen Zaun noch weitgehend unerprobt, dabei aber landschaftsbildprägend ist, wohingegen die Trockensteinmauern sich langjährig bewährt und auch eine gewisse kulturhistorische Bedeutung haben.

Auftragsvergaben Ersatzanschaffungen Werkdienst: Auf Antrag von Werkmeister Marco Tuena vergab der Gemeindevorstand die Lieferaufträge für einen Heckanbau-Walzenstreuer für 17’321,40 Franken und für eine Schneefräse Zaugg (Anbau an Geräteträger Carraro) für 17’726,50 Franken an die Garage Planüra AG, Samedan. Bei dem Streuer handelt es sich um ein Spezialgerät für den Winterdienst auf Spazierwegen, mit dem neben Salz und Kies auch Sägemehl ausgebracht werden kann. Für die Schneefräse machte die Garage Planüra AG das wirtschaftlich günstigste Angebot.

Beitragsgesuch Verein Avegnir: Der Gemeindevorstand lehnte das Gesuch des Vereins «Avegnir – Freunde Krebsund Langzeitkranker» auf einen Beitrag von 1 Franken-pro Gemeindeeinwohner aus Präjudizüberlegungen ab, nachdem sich zahlreiche andere Organisationen in der Region ebenfalls für um Menschen in Notlagen engagieren. Weil der Gemeindevorstand die Avegnir- Aktivitäten aber sehr befürwortet, legt er ihm in seinem Antwortschreiben nahe, finanzielle Unterstützung bei der Stiftung Gesundheitsversorgung Oberengadin (SGO) zu suchen. Der Gemeindevorstand würde ein SGO-Engagement beim Verein Avegnir sehr begrüssen.

Projekt Schulungs- und Informationszentrum «Haus der Auen» in Bever: Der Beverser Gemeindepräsident Fadri Guidon hat der Gemeindepräsidentenkonferenz der Region Maloja eine Absichtserklärung unterbreitet, mit dem Antrag, sie möge von der Region Maloja unterstützt werden. Der Wortlaut der Erklärung: «Die Gemeindepräsidenten der Region Maloja unterstützen grundsätzlich das Projekt «Haus der Auen» und schätzen die Bedeutung für die Region. Das Projekt betrifft die Reaktordeponie Sass Grand und bedingt damit ein Entgegenkommen der Region Maloja. Dies verlangt, dass eine Teilfläche der Deponiezone Sass Grand vor Vertragsablauf an die Gemeinde Bever abgetreten wird und diese in eine Zone für öffentliche Bauten umgezont werden kann. Zudem soll die Zufahrtsstrasse hinter das Gebäude verlegt werden. Die Finanzierung dazu muss noch geregelt werden. Die Region Maloja kann sich auch vorstellen, dass eine zeitliche Zufahrtsbeschränkung zur Deponie Sass Grand und zur BRAG erlassen wird, damit ein gästefreundlicher Betrieb möglich wird.» Der Pontresiner Gemeindevorstand nimmt die Absichtserklärung in zustimmenden Sinn zur Kenntnis und unterstützt diese. Gleichzeitig macht er aber auch klar, dass sich die Gemeinde Pontresina weder an den Erstellungsnoch an den Betriebskosten beteiligen würde. Neben den bereits von den Stimmbürgern der Region als mitzufinanzierend bezeichneten Projekten möchte Pontresina die verfügbaren Mittel gerne für gehegte eigene Vorhaben einsetzen.

Entlassung aus der Erstwohnungspflicht: Nachdem die Chesa Tramunt Sulagl, Parz. 2438, Via Maistra 47, nachweislich seit 1991 während mehr als 20 Jahren als Erstwohnung genutzt worden ist, stimmte der Gemeindevorstand auf Antrag der Baukommission dem Begehren ihrer Eigentümer zu, sie gem. Art. 6 des kommunalen Zweitwohnungsgesetzes aus der Erstwohnungspflicht zu entlassen. (ud)