Bericht der Gemeindevorstandssitzung vom 6. April 2021
Jahresabschluss 2020: Revisionsbericht PWC und Bericht GPK
Vom 24. bis 26. März 2021 prüften Experten von der Revisionsgesellschaft PriceWaterhouseCoopers (PWC) den Jahresabschluss der Gemeinde. Am 6. April stellte der Leitende Revisor Hans-Martin Meuli dem Gemeindevorstand und der Geschäftsprüfungskommission (GPK) die gemachten Feststellungen vor. Das zusammenfassende Fazit: Alle geprüften Buchungen, Sachverhalte, Handlungen, Massnahmen und Abläufe sind korrekt und gesetzeskonform. Gestützt auf diese Beurteilung will der Gemeindevorstand die Jahresrechnung 2020 am 20. April zH. der für den 4. Juni vorgesehenen Gemeindeversammlung verabschieden.
Die GPK stellt der Gemeindeverwaltung für das Jahr 2020 ebenfalls gute Noten aus. Handlungsbedarf signalisiert sie bei der Vertragsverwaltung, wo sie Statusüberwachungen fordert.
Unterstützungsgesuch Jubiläums-Engadin-Festival 2021
Die Oberengadiner Klassikkonzert-Serie «Engadin Festival» feiert vom 30. Juli bis zum 14. August ihr 80-Jahr-Jubiläum. Das mit hochklassigen Künstlerinnen und Künstlern besetzte Eröffnungskonzert findet am 30. Juli im Pontresiner Rondo statt, evtl. wird es tags darauf wiederholt. Gegeben werden Strawinskys «Histoire du Soldat» und die «Suite Italienne».
Der Gemeindevorstand stimmt der Übernahme der Rondo-Miete für insgesamt 3 Probe- und 2 Aufführungstage und der Kosten für die nötige Veranstaltungstechnik zu. Dies in einmaliger Ergänzung des Sponsorings in den vergangenen Jahren durch Pontresina Tourismus.
Unterstützung ETHZ/EPFL-Studie "Mikroplastik in Oberengadiner Gewässern"
Ein gemeinsames Studienprojekt von École polytechnique fédérale de Lausanne (EPFL) und ETH Zürich hat zum Ziel, Einblicke in Vorkommen, Menge, Grösse und Art von Mikroplastik in den Gewässern des Oberengadins zu erbringen. Das geplante Projekt soll zum ersten Mal eine Studie über 2 Monate im alpinen Raum darstellen. Gestartet werden soll im Mai, gemessen wird an 11 Standorten zwischen Lunghinsee und Zusammenfluss Flaz/Inn. Das von Studierenden umzusetzende Projekt ist mit Kosten von CHF 49’000.- veranschlagt. Noch ungedeckt sind rund CHF 10’000.-. Der Gemeindevorstand stimmt einem Pontresiner Beitrag gemäss Regionalschlüssel, dh. von 10,5% bzw. CHF 1’050.- zu.
«Elternbriefe» von Pro Juventute für alle Pontresiner Neueltern
Von der Geburt und bis zum 6. Geburtstag ihres ersten Kindes sollen Pontresiner Eltern künftig kostenlos die «Elternbriefe» der Pro Juventute erhalten. Sie vermitteln grundlegendes Wissen zu den Themen Pflege, Ernährung, Entwicklung und Erziehung des Kindes sowie zur Mutter-/Vaterrolle, der Familienorganisation und familienergänzenden Kinderbetreuung.
Die Elternbriefe sind auf das Alter und die jeweiligen Entwicklungsschritte des Kindes abgestimmt und werden den Eltern regelmässig zugestellt: Im ersten Lebensjahr des Kindes monatlich, später zwei- oder dreimonatlich.
Der Gemeindevorstand genehmigt eine entsprechende Leistungsvereinbarung mit Pro Juventute. Zu Beginn ist mit Jahreskosten von rund CHF 850.- zu rechnen, beim Vollausbau nach 6 Jahren mit rund CHF 2’500.-.
Wasserversorgung-Morteratsch
Mit Blick auf die Fertigstellung der «Seiler-Brücke» in den kommenden Wochen stimmt der Gemeindevorstand dem vorsorglichen Einbau von zwei Wasserleitungsrohren (CHF 30’000.-) zu. Diese sind dann nötig, wenn die angestrebte neue Wasserversorgung der Gebiete Plauns und Morteratsch mit einem Anschluss an das Gemeinde-Leitungsnetz erfolgen soll. Ein entsprechendes Projekt liegt vor. Allerdings will der Gemeindevorstand zunächst auch noch abklären, ob mit dem Neubau von 2 Grundwasserpumpwerken die Wasserversorgung nicht kostengünstiger zu haben wäre.
Bei einem Verzicht auf die Pumpwerke wäre ein nachträglicher Leitungseinbau in die Brücke mit rund doppelten Kosten zu veranschlagen. Dazu müssten Teile der Brücke auf- bzw. abgebrochen und neu erstellt werden, was der Qualität des Bauwerkes nicht zuträglich wäre.
Rückbau ARA Staz Celerina
Nach der Inbetriebnahme der regionalen ARA S-chanf im kommenden Sommer/Herbst können die lokalen ARAs Staz (Celerina), Sax (Samedan) und Fuornatsch (S-chanf) zurückgebaut werden. Mit Blick auf die Delegiertenversammlung des Abwasserverbandes Oberengadin AVO vom 15. April 2021 und die Mandatierung der dreiköpfigen Pontresiner Vertretung fasst der Gemeindevorstand bezüglich der ARA Staz folgende Beschlüsse:
- Es sei die Rückbau-Variante 4 weiterzuverfolgen. Gegenüber der im letzten Herbst noch favorisierten Variante 1 ist der Rückbau deutlich umfangreicher und mit Kosten von CHF 4,351 Mio. um rund 17% teurer.
- Dem Rückbau-Planungskredit von CHF 105’000.- (zu Lasten des Erneuerungsfonds) sei zuzustimmen.
- Der Offerte der Gemeinde Celerina für den Rückkauf der Parz. 338 für CHF 200’000.- sei zuzustimmen.
- Auf einen auf 20 Jahre abzuschliessenden Vertrag zwischen den Gemeinden St. Moritz, Pontresina und Samedan mit der Gemeinde Celerina über eine Verpflichtung zur nachträglichen weiteren Sanierung des Grundstücks 338 und über die Abschöpfung eines allfälligen künftigen Grundstück-Mehrwerts soll grundsätzlich verzichtet werden. Eventualiter sei die vorliegende Vereinbarung zu genehmigen.
Regelung Durchleitungsrechte auf diversen Parzellen
Der Gemeindevorstand genehmigt 13 teils schon länger pendente Dienstbarkeitsverträge für die Durchleitung von Werk- und Schneileitungen über Parzellen Dritter in den Gebieten Plattignas/Tolais/Cuntschett sowie Puntraschigns sur.
Die Einräumung der Durchleitungsrechte erfolgt entschädigungslos. Im Gegenzug sind die Bewirtschafter nach Rücksprache mit dem Brunnenmeister zum Wasserbezug für die Bewässerung ihrer Wiesen berechtigt.
Die Vertrags- und Grundbuchkosten gehen zu Lasten der dienstbarkeitsberechtigten Gemeinde.
Definitive Einleitung Abänderungsverfahren Quartierplan Gianotti / Sporthotel
Der Entwurf für die Abänderung des 2012 in Kraft gesetzten Quartierplans liegt vor und wurde von der Baukommission vorberaten. Der Gemeindevorstand erkannte bei der Behandlung zH. der 30-tägigen öffentliche Auflage allerdings noch Klärungs- und Korrekturbedarf in den Quartierplanvorschriften. Weil dazu der Beizug von Gemeindejurist und Ortsplaner nötig ist, muss die Verabschiedung vorerst zurückgestellt werden.
Es ist dem Gemeindevorstand indessen ein Anliegen, das seit Herbst 2019 laufende Verfahren nun zügig voranzubringen.
Urs Dubs (ud), Gemeindeschreiber