18.04.2021

Bericht der Gemeindevorstandssitzung vom 13. April 2021

Auftragsvergabe hydrogeologische Untersuchungen Projekt Wasserversorgung Pontresina-Morteratsch
Als Alternative zur Erstellung einer mit rund CHF 5 Mio. veranschlagten Wasserleitung von Pontresina nach Morteratsch will der Gemeindevorstand den Neubau eines Grundwasser-Pumpwerks beim Camping Plauns und die Erneuerung des Grundwasserpumpwerks in Morteratsch prüfen lassen. Vorgesehen sind zweistufige Abklärungen mit Voruntersuchung und – bei guter Prognose – Probebohrungen. Die Gesamtkosten sind mit CHF 140’000.- veranschlagt.
Mit der geophysikalischen Untersuchung und der Projektleitung beauftragt der Gemeindevorstand die Dr. Bernasconi AG Sargans zum Preis von CHF 41’500.-.

Auftragsvergabe Leitung Strategie-Workshop des Gemeindevorstands
Aus verschiedenen Gründen hat sich der Gemeindevorstand für die zeitnahe Durchführung eines Strategie-Workshops ausgesprochen:
- auf 5 von 7 Positionen erneuertes Gremium
- Überarbeitungsbedarf für das Leitbild 2002 in Verbindung mit der Ortsstrategie 2011
- anstehende Erarbeitung des von übergeordneter Gesetzgebung verlangten kommunalen räumlichen Leitbildes KRL
Mit der Organisation und Durchführung des für Ende Mai/anfangs Juni vorgesehenen eintägigen Workshops soll ein externes Unternehmen beauftragt werden. Der Gemeindevorstand vergibt den Auftrag für CHF 2’700.- an die Firma antbirds Bonaduz.

Auftragsvergabe Optimierung Wanderweg und Bike-Route 637 in Bernina Suot
Die bestehenden Wegabschnitte der Wanderroute 30 «Via Valtellina» und 33 «Via Albula / Bernina» sowie die Montainbikerouten 1 «Alpine Bike» und 673 «Bernina Express» im Bereich Bernina Suot auf der linken Talseite entlang der RhB-Strecke sind in einem schlechten Zustand. Weiter bergen sie auch Konfliktpotential, weil beide Trails sehr schmal sind und die Wanderer und Biker sich häufig in die Quere kommen.
Auf Vorschlag von Projektleiter Corsin Taisch vergibt der Gemeindevorstand den Auftrag für die nötigen Bauarbeiten zum Preis von CHF 98’439.25 (inkl. MWSt.) an die Allegra Trails GmbH Samedan.

Vorstellung Machbarkeitsstudie Einstellhalle/Tiefgarage Cuntschett, Parz 2002
Im Zug des Pontresiner Bahnhofumbaus bzw. der Bahnhofplatz-Neugestaltung und in Verbindung mit dem beabsichtigten Neubau der Jugendherberge stellt sich die Frage nach der künftigen Auto-Parkierung. Der zunächst angedachte Ansatz für eine Kombination eines Parkhauses mit dem Jugendherbergsbau und die Erstellung unter dem Bahnhofplatz bedeutet a) wegen der anlaufenden Bahnhof-Umbauarbeiten einen sehr hohen Termindruck und verteuert b) den Jugendherbergsneubau erheblich.
Vor diesem Hintergrund hat der Gemeindevorstand die Caprez Ingenieure AG Silvaplana beauftragt, im Rahmen einer Machbarkeitsstudie zu prüfen, ob unter dem bestehenden Sportplatz Cuntschett eine Einstellhalle mit mindestens 66 Plätzen realisierbar ist. Ingenieur Marco Tschenett präsentierte dem Gemeindevorstand die Erkenntnisse. Demnach
- ist eine Einstellhalle für 66 Plätze machbar und es sind auch noch Erweiterungen möglich
- bliebe das jetzige Sportplatzangebot auf dem Dach der Anlage weiter bestehen
- wäre die Anlage so weit im Boden, dass das Terrain-Niveau von der Übertunnelung der Zufahrt Cuntschett fortzuführen wäre
- könnten am strassenseitigen Rand der Anlage auch Garderoben erstellt werden
- würden die in diesem Sommer/Herbst zu realisierende Eintunnelung/Loipenfahrzeug-Hallenneubau und die Erstellung der Loipenbrücke über die Ova da Roseg das Projekt nicht präjudizieren
- wären die Tiefbauarbeiten innerhalb eines Bausommers abzuschliessen, dh. der Langlaufbetrieb (ua. «La Diagonela», Engadin Skimarathon) würde nicht beeinträchtigt
- stünde der Sportplatz für einen Sommer nicht zur Verfügung
Als nächste Schritte will der Gemeindevorstand einen Überblick über die aktuelle Parkplatz-Situation, die Parkplatz-Auslastung und die künftige Bedarfsentwicklung, um dann die (mutmassliche) Notwendigkeit eines Parkhaus-Neubaus im Bereich Cuntschett/Bahnhof und die nötige Grösse abschliessend beurteilen zu können. Zu klären ist zudem, ob auf dem in der «Zone für öffentliche Bauten und Anlagen» (Zöba) zu stehen kommenden Bau auch Geschäftslokalitäten zulässig sind. Auf der Basis dieser Erkenntnisse soll die Machbarkeitsstudie dann zu einer Projektstudie vertieft werden, aus der dann ggf. ein Projektierungsauftrag und ein Baubeschluss (durch die Gemeindeversammlung) hervorgehen könnte.

Neubau Hotel Flaz: Verwaltungsgericht stützt Gemeinde vollumfänglich
Mit Urteilen vom 10. März 2021, mitgeteilt am 12. April 2021, lehnt das Verwaltungsgericht alle 4 gegen den Bau- und Einspracheentscheid der Gemeinde iS. Neubau Hotel Flaz eingereichten Beschwerden vollumfänglich ab, soweit es überhaupt auf sie eingetreten ist.
Der Gemeindevorstand hatte am 3. Juli 2018 der Hotel Flaz AG die Baubewilligung für den Hotel-Neubau auf dem Areal «Sportpavillon» erteilt und die eingegangenen Beschwerden abgelehnt. In detaillierten Abwägungen
- wies das Gericht Einwände zurück, die allenfalls bereits 2014 im Rahmen der projektbezogenen Nutzungsplanung geltend zu machen gewesen wären (ua. betreffend die Gebäudedimension und –ausrichtung)
- widersprach das Gericht geltend gemachten Verfahrensmängeln (ua. wegen verletzter Ausstandspflicht)
- folgte das Gericht den Argumenten der Gemeinde (ua. betr. Ästhetik und Einfügung ins gewachsene Orts- und Landschaftsbild, Hotel-Dimension, kein Anspruch auf Aussichtsschutz)
Den 4 unterlegenen Parteien steht die Beschwerde an das Bundesgericht in Lausanne offen.

Urs Dubs (ud), Gemeindeschreiber