2021 - Bericht Nr. 5

Zusammenarbeit mit der Fundaziun Planta

Die Chesa Planta ist ein wichtiger Pfeiler des kulturellen Angebotes in Samedan. Das Kulturangebot in der Chesa Planta umfasst unter anderem die romanische Bibliothek, das Wohnmuseum, den Romanischkurs und zahlreiche kulturelle Aktivitäten. Ein Teil der Infrastruktur der Chesa Planta ist auch der Gemeinde und Privaten zugänglich. Auf der anderen Seite erbringt die Gemeinde diverse Unterhaltsleistungen für die Chesa Planta und leistet auch finanzielle Unterstützung. Im Interesse der Planungssicherheit und im Sinne der Transparenz der gegenseitigen Leistungen und Entschädigungen ist diese Zusammenarbeit in einem Kooperationsvertrag zwischen der Fundaziun de Planta und der Politischen Gemeinde Samedan geregelt. Der Gemeindevorstand anerkennt die Bedeutung der Chesa Planta für die Gemeinde Samedan und ist an einer langfristigen Fortführung der Zusammenarbeit im bisherigen Rahmen interessiert. In diesem Sinne beabsichtigt er den Kooperationsvertrag mit der Fundaziun de Planta zu erneuern.

Die Bauberatung ist abgestützt auf das übergeordnete Raumplanungsrecht von Bund und Kanton und bildet im Rahmen der kommunalen Ortsplanung Teil des Baubewilligungsverfahrens. Sie unterstützt die Baubehörde mit Empfehlungen zu Baugesuchen und berät die Bauherrschaft in Gestaltungsfragen. Rechtlich ist die Bauberatung im kommunalen Baugesetz verankert. Als Bauberatung wirkt eine sachkundige Person. Mit dem Mandat der Bauberatung ist derzeit Dipl. Arch. ETH/SIA Marius Hauenstein beauftragt. Es liegt in der Natur der Sache, dass die Bauherrschaft und die Bauberatung im Einzelfall unterschiedliche Auffassungen vertreten. Letztendlich geht es oft um eine Güterabwägung zwischen den wirtschaftlichen Interessen und privaten Bedürfnissen der Bauherrschaft einerseits sowie den öffentlichen Interessen mit Bezug auf das Ortsbild andererseits. Vor diesem Hintergrund hat der Gemeindevorstand als Baubehörde seine diesbezügliche Grundhaltung dargelegt. Der Gemeindevorstand sieht sich grundsätzlich als «Baubewilligungsbehörde» und nicht als «Bauverhinderungsbehörde». Wenn ein Bauvorhaben prägend für das Ortsbild ist, rückt das öffentliche Interesse an der Erhaltung wertvoller baulicher Strukturen und an eine «gute Gestaltung» verstärkt ins Zentrum. Andernfalls gilt es die Bedürfnisse der Bauherrschaft gebührend zu berücksichtigen. Die Funktion der Bauberatung ist an die Erwartung geknüpft, dass die Interessen und Bedürfnisse der jeweiligen Bauherrschaft mit den Aspekten der guten Gestaltung und Siedlungsentwicklung zusammengeführt werden. Mit einer lösungsorientierten Vorgehensweise soll die Bauberatung in jedem Einzelfall wenn immer möglich einen Interessensausgleich zwischen allen beteiligten Parteien erzielen, indem der konstruktive Dialog mit der Bauherrschaft frühzeitig gesucht wird. Im Idealfall werden Differenzen immer vor der Behandlung des Baugesuches im Gemeindevorstand auf Ebene Bauherrschaft, Bauberatung und Baukommission bereinigt. Sollten dann immer noch unterschiedliche Auffassungen bestehen, entscheidet der Gemeindevorstand unter Berücksichtigung aller Aspekte abschliessend.

Das von der Gemeinde in der Phase 1 eingereichte Gesuch zur Gesamtsanierung des Berufsschulhauses Samedan wurde von der Regierung am 08. September 2020 genehmigt. Der Gemeinde wurde unter der Voraussetzung der Genehmigung des Vorprojektes in der Phase 2 und der Sicherstellung der Restfinanzierung ein Kantonsbeitrag in Aussicht gestellt. Die maximal anrechenbaren Kosten und der Kantonsbeitrag werden nach der Phase 2, bei Vorliegen der abschliessenden Planung und des detaillierten Kostenvoranschlages, definitiv ermittelt und festgelegt. Somit kann nun die Phase 2 zur Sanierung des Berufsschulhauses eingeleitet werden. Für diese Phase hat der Gemeindevorstand eine Baukommission eingesetzt. Einsitz in die Baukommission nehmen Paolo La Fata, Vertreter des Gemeindevorstandes (Vorsitz), Andri Fanoni, Vertreter Schulrat der Gewerbeschule, Daniel Freitag, Leiter Baumt, Martin Ganzoni, Vertreter Gewerbeschule und Remo Püntener, Vertreter Energia Samedan. In beratender Funktion wird die Kommission durch den Architekten und Bauherrenberater Roland Malgiaritta begleitet. Für das Sanierungsprojekt ist von einer Bausumme von CHF 12 Mio. auszugehen.

Nachdem die Via Crappun im Jahr 2012 für den Durchgangsverkehr gesperrt wurde, hat der Gemeindevorstand die Strasse im Jahr 2018 für den motorisierten Verkehr im Einbahnverkehr wieder freigegeben. Dagegen haben eine Stockwerkeigentümergemeinschaft und eine Privatperson Beschwerde an das Verwaltungsgericht erhoben und verlangt, die Aufhebung des Fahrverbotes für nichtig zu erklären. Begründet wurde die Beschwerde damit, dass der Gemeindevorstand in Verletzung seiner sachlichen Zuständigkeit einen rechtskräftigen Beschluss der Gemeindeversammlung abgeändert habe. Nun hat das Verwaltungsgericht die Beschwerde abgewiesen und das Vorgehen des Gemeindevorstandes in allen Punkten als rechtmässig erklärt. So hat das Verwaltungsgericht festgestellt, dass Verkehrsanordnungen in die Zuständigkeit des Gemeindevorstandes fallen und dieser somit über die nötige Sachkompetenz verfügt. Zudem hält das Gericht ausdrücklich fest, dass die Verkehrsfreigabe aus objektiven Gründen erfolgt ist.

Gemäss Lehrplan 21 ist der Einsatz von Notebooks nicht nur im Bereich «Medien und Informatik», sondern auch in anderen Fächern vorgesehen. Die kantonalen Vorgaben sehen 1 Notebook pro Oberstufenschüler und 1 Notebook auf zwei Schülerinnen und Schüler in der 5./6. Klasse vor. Auf Beginn des nächsten Schuljahres benötigt die Gemeindeschule zusätzliche Geräte. Der Gemeindevorstand hat für die Anschaffung von 46 Convertibles einen Betrag von CHF 69’366 freigegeben und den entsprechenden Auftrag an die Informatica AG, Ilanz, erteilt.

Die Infrastruktur im Gebiet Plazzet wurde in den Jahren 2016 und 2017 erneuert. In den Jahren 2022 und 2023 soll der anschliessende Abschnitt bis Quadratscha saniert werden. Die bestehende Trink-wasserleitung stammt aus der Anfangszeit der Wasserversorgung der Gemeinde Samedan und ist somit ca. 80 bis 100 Jahre alt. Die maximale Lebensdauer für Trinkwasserleitungen ist üblicherweise mit 50 Jahren erreicht. Der Gemeindevorstand hat die Projektierung einschliesslich der Durchführung des Submissionsverfahrens ausgelöst und den Auftrag an das Ingenieurbüro Caprez AG für CHF 67’400 als Grundlage für den Kreditantrag erfolgen. Die Sanierung der Infrastruktur Plazzet-Quadratscha umfasst die Trinkwasserleitungen, die Abwasser- und Meteorleitungen, den Strassenraum sowie das Stromnetz.

Im Rahmen der Verselbständigung des gemeindeeigenen Elektrizitätswerkes wurde der Wärmeverbund Promulins an das neugegründete selbständige Energieversorgungsunternehmen «Energia Samedan» übertragen. Der Wärmeverbund Promulins versorgt die Berufsschule, die Mehrzweckhalle, das Alters- und Pflegeheim und die Promulins Arena mit thermischer Energie. Die Einzelheiten dieser Übertragung haben der Gemeindevorstand und der Verwaltungsrat von Energia Samedan in einem separaten Vertrag zu regeln. Die betrifft die Übergabe der Anlageteile, der laufenden Miet-, Nutzungs- und Vertragsverhältnisse sowie die Grundsätze der Geschäftsführung. Der Gemeindevorstand hat den entsprechenden Vertrag genehmigt.

Folgende Baubewilligungen wurden erteilt: Promulins AG, Baustelleninstallation betreffend den Neubau des Pflegezentrums Promulins; Zweckgemeinschaft ARA Sax, Rückbau ARA Sax; Stiftung Gesundheitsversorgung Oberengadin, interner Umbau Untergeschoss und Erdgeschoss Spital; Hans Peter und Natalia Rubi, Balkonverglasung Liegenschaft Nr. 2010 in Quadratscha; Pfister Immobilien AG, interne Projektänderung für den Einbau eines Fitnesscenters im Neubau Porta Samedan; Gian Reto Weidmann, interner Wohnungsumbau, Einbau Dachlukarnen sowie Dach- und Fassadensanierung Liegenschaft Nr. 1849 in Suot Crusch; Lazzarini AG, Teilumnutzung Werkhof Cho d’Punt in Atelier, Werkstatt und Büro; Massimo della Porta, Wohnungsumbau Liegenschaft Nr. 1241 in Chiss; Tobias und Pia Rüesch, Wohnungsumbau und Einbau Dachflächenfenster Liegenschaft Nr. 492 in Quadrellas; Heinz und Susanne Reber, Umbau Einfamilienhaus Liegenschaft Nr. 1625 in Crusch.

20. April 2021, Pre