Energiestrategie der Region Maloja
Anlässlich der Präsidentenkonferenz vom 25. August 2022 wurde die Energiestrategie der Region Maloja beraten. Als eine von mehreren Massnahmen wird die Schaffung einer von den Gemeinden mitfinanzierten regionalen Anlaufstelle für Energie- und Baufragen vorgeschlagen. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass angesichts der aktuellen energiepolitischen Lage Massnahmen im Bereich der Energieeffizienz erforderlich sind und ein Beratungsbedarf auf breiter Front besteht. Auf der anderen Seite bestehen bereits zahlreiche Angebote auf regionaler, kantonaler und eidgenössischer Ebene, welche diese Bedürfnisse abdecken. So bieten solche Energieberatungen der breiten Bevölkerung und speziellen Zielgruppen Informationen zum Energiesparen und über erneuerbare Energien. Auch werden Fragen zu den kantonalen Energievorschriften und Förderbeiträgen oder zu Themen wie Photovoltaik, Heizung, Wärmedämmung, Wärmepumpen, Fassadensanierungen etc. beleuchtet. Zu den institutionellen Anbietern zählen kantonale Beratungsstellen, private Stiftungen sowie regionale und lokale Energieversorgungsunternehmen. Darüber hinaus sind auch unzählige private Fachstellen und Unternehmen auf dem freien Markt im Bereich der Energieberatung aktiv. Insofern ist der Mehrwert und die Notwendigkeit einer zusätzlichen Beratungsstelle auf Ebene der Region Maloja weder für die Gemeinden noch für die breite Bevölkerung ersichtlich. Vor diesem Hintergrund ist eine zusätzliche regionale Anlaufstelle ein «Nice-to-have», angesichts der erforderlichen Mitfinanzierung mit Steuergeldern aber nicht zu rechtfertigen. Der Gemeindevorstand hat der Region Maloja entsprechend empfohlen, auf die Schaffung einer regionalen Anlaufstelle für Energieberatungen zu verzichten.
Renaturierung des Seeufers Lej da GravatschaDie Kantone müssen bis Ende 2022 eine Planung für Renaturierungsmassnahmen an Seeufern beschliessen und dem Bund abgeben. Diese Planung ist die Voraussetzung dafür, dass vom Bund Beiträge an Renaturierungsmassnahmen gewährt werden. Das Amt für Natur und Umwelt hat eine solche Massnahmenplanung entworfen und den betroffenen Gemeinden zur Stellungnahme unterbreitet. Auf dem Gemeindegebiet Samedan ist der Lej da Gravatscha von den Massnahmen betroffen, dies auf dem Abschnitt von der Fussgängerbrücke beim Seeauslauf in den Inn ca. 500 Meter talaufwärts. Bekanntlich wurde der Inn zwischen Celerina und Zuoz in den letzten Jahren in weiten Teilen revitalisiert. In diesem Zusammenhang wurde auch das ganze Gebiet «Lej da Gravatscha» mehrfach auf seine ökologische Bedeutung hin analysiert. Eine Machbarkeitsstudie von 2021 hat aufgezeigt, dass im Bereich des Lej da Gravatscha eine Revitalisierung des Inns nicht umsetzbar ist. Hingegen hat die Gemeinde Bever in Absprache mit der Gemeinde Samedan entschieden, das Projekt der Revitalisierung des Beverins voranzutreiben. Dieses Projekt wird von einem umfangreichen Monitoring unter Einbezug des Lej da Gravatscha begleitet. Von diesem Projekt isolierte bauliche Massnahmen für den Lej da Gravatscha sind insofern wenig zielführend. In Absprache mit der Gemeinde Bever hat der Gemeindevorstand daher dem ANU beantragt, auf Massnahmen zur Renaturierung des Lej da Gravatscha zu verzichten und stattdessen die weitere Entwicklung im Zusammenhang mit den Revitalisierungen im Oberengadin zu beobachten.
Baubewilligungen für AussenkaminanlagenIm Zusammenhang mit der aktuellen Energiewende, der Versorgungsknappheit und den steigenden Energiekosten ist davon auszugehen, dass in naher Zukunft viele alte Ölheizungen durch alternative Energieträger wie Wärmepumpenanlagen mit Erdwärmesonden, Solar- und Photovoltaikanlagen, Pelletheizungen usw. ersetzt werden. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, wie die Aspekte des Ortsbildschutzes bei solchen Bauvorhaben zu gewichten sind. In einem Grundsatzentscheid hat der Gemeindevorstand ein deutliches Signal zugunsten der verstärkten Nutzung der erneuerbaren Energien gesetzt. Dies bedeutet, dass bei Güterabwägungen die Interessen an der Nutzung von erneuerbaren Energien den ästhetischen Anliegen grundsätzlich vorgehen. Gestalterische Vorschriften sollen diese Nutzung nicht verhindern. Der Entscheid des Gemeindevorstandes bedeutet aber nicht, dass für sämtliche Anlagen ein Freipass besteht und dass diese ohne jegliche Rücksicht auf das Ortsbild bewilligt werden. Eine Verweigerung der Baubewilligung aus ästhetischen Gründen ist bei ortsbildprägenden Bauten mit obligatorischer Bauberatung nicht ausgeschlossen, wäre aber durch die Baubehörde im Einzelnen zu begründen. Dieser Leitentscheid steht im Einklang mit der Bundesgesetzgebung. So wurde gemäss Bundesgesetz über die Raumplanung die Bewilligungspflicht für «genügend angepasste» Solaranlagen auf Dächern kürzlich fallengelassen, um den Bau von Solaranlagen zu fördern. Auch dürfen Solaranlagen auf Kultur- und Naturdenkmälern von kantonaler oder nationaler Bedeutung errichtet werden, wenn das Denkmal dadurch «nicht wesentlich» beeinträchtigt wird. Der Entscheid ist auch im Zusammenhang mit der liberalen Grundhaltung des Gemeindevorstandes zu verstehen, private Vorhaben zu ermöglichen und nicht zu verhindern.
PersonellesDer Werkmeister Beat Padrun hat sich für eine berufliche Neuorientierung entschieden. Als Nachfolger wurde Corsin Willy gewählt. Corsin Willy ist 51 Jahre alt, ausgebildeter Hochbauzeichner und Maurer mit einem zusätzlichen Abschluss als Polier und Bauführer. Nach fünf Jahren Tätigkeit Bauführer bei zwei Bauunternehmungen im Oberengadin stand er von 2006 bis 2018 im Dienst der Gemeinde Silvaplana als Werkmeister. Zurzeit ist Willy als Brandschutzfachmann bei der Gebäudeversicherung Graubünden engagiert. Der Stellenantritt erfolgt am 1. Februar 2023. Der Gemeindevorstand bedauert den Weggang von Beat Padrun und dankt ihm für sein langjähriges Engagement und die jederzeit guten Dienste zugunsten der Gemeinde Samedan. Gleichzeitig freut er sich auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Werkmeister Corsin Willy.
AuftragsvergabenGestützt auf die Bestimmungen der kantonalen und kommunalen Submissionsgesetzgebung wurden folgende Aufträge an den jeweils wirtschaftlich günstigsten Anbieter vergeben: Realisierung Moloksystem Abfallbewirtschaftung, Baumeisterarbeiten, Firma O. Christoffel AG, St. Moritz, für CHF 240’772; Lieferung von fünf Kartonpresscontainern, Firma GTS Transportsysteme AG, Volketswil, für CHF 85’745; Sanierung Stützmauer Via Nouva, Montage Leitplanken, Firma Greuter AG, Küblis, für CHF 54’970.
BeiträgeFolgenden Organisationen wurden finanzielle Beiträge zugesprochen: Saint Moritz Bobsleigh Club für die Anlässe im Rahmen des 125-jährigen Jubiläums, Corvatsch AG für die Winter-Events 2023, Engadin Festival 2023, regionale Koordinationsstelle für die Freiwilligenarbeit «Insembel».
BaubewilligungenFolgende Baubewilligungen wurden erteilt: Hochbauamt Graubünden, Parzelle Nr. 1721 in Cho d’Punt, Rückbau Erdwall und Abbruch Stützmauer; F. Duttweiler AG, Parzelle Nr. 1696 in Cho d’Punt, Umnutzung Lagerhalle zu Wohnraum; Andrea und Chatrina Urech, Parzelle Nr. 1801 in Crusch, Ersatz Ölheizung durch Pelletheizung; Arnold und Rosa Maria Gmür sowie Ulrich und Therese Möhrlen-Werlen, Parzelle Nr. 469 in Quadrellas, Ersatz Fenster, interner Umbau und Neubau Sitzplätze; Verena Zeller-Marmet und Bernadette Wiesmann-Gachet, Parzelle Nr. 1441/1494 in Vals, Fassadensanierung und Heizungsersatz; Swisscom Schweiz AG, Ausbau Glasfasernetz; Verein Movimento, Parzelle Nr. 84 in Plazzet, interner Umbau im Erdgeschoss. Im Weiteren wurden den Eheleuten Peter und Chie Holstein die Konzession für die Entnahme von Grundwasser auf der Parzelle Nr. 40 in Surtuor für den Betrieb einer Wärmepumpe erteilt.
(Pre)