Der heilige Mauritius verkündet
St. Moritz
Während des Monats Januar im Jahre des Herrn 2023 hat meine Regierung in ihrer begrenzten Weisheit unter anderem folgende Beschlüsse gefasst, die der Welt zu verkünden mir, dem heiligen Mauritius, recht und billig erscheint:
Rollenverteilung im Vorstand
Der neue Gemeindevorstand hat sich verfassungsgemäss konstituiert. Das Departement Bildung/Gesundheit übernimmt Prisca Anand. Ihr Stellvertreter ist Gian Marco Tomaschett. Baudepartement: Reto Matossi, im Verhinderungsfalle vertreten durch Christoph Schlatter. Das Sicherheitsdepartement wird inskünftig geführt durch Gian Marco Tomaschett, den Reto Matossi allenthalben vertritt. Die Vorsteherschaft über das Tourismusdepartement obliegt Christoph Schlatter, ihn vertritt Prisca Anand. Keine Wahl bezüglich seines Departements hatte Christian Jott Jenny, da ihm die Rolle des Gemeindepräsidenten durch das Stimmvolk höchstpersönlich zugeteilt ist. Zu seinem Stellvertreter wurde wiederum Reto Matossi erkoren.
Kunststoff ist Kehricht
Auch langfädige Diskussionen zwischen den Gemeinden innerhalb der Region Maloja haben zu keinem Ergebnis geführt, was die mögliche Zusammenarbeit in Sachen Kunststoffsammlung betrifft. Meine Gemeinde hat nun beschlossen, nicht länger auf die Nachbarschaft zu warten und den Auftrag fürs Einsammeln von Kunststoff aus Haushalten der Firma InnoRecycling AG als Konzessionsnehmerin und der Martin Conrad Transport AG fürs Sammeln zu übertragen. Zumindest so lange, bis man sich im Tal einig wird.
Neuausrichtung St. Moritz Tourismus
Da auch in den kommenden Jahren mit Gästen gerechnet werden muss, drängt sich auf, die Rolle von St. Moritz Tourismus neu zu definieren. Ziel ist eine Auslagerung in eine unabhängige St. Moritz Tourismus AG, die jedoch zu 100% der Gemeinde gehört. Hierfür hat mein Vorstand ein Mandat erteilt. Die Firma Schmid Pelli & Partner aus dem fernen Zürich wird die Neuausrichtung erarbeiten und St. Moritz Tourismus auch vor Ort personell unterstützen. Weitere Massnahmen betreffen die Einberufung einer Findungskommission für den Verwaltungsrat und die Beauftragung von Martin Berthod für die Themen Bob und Olympia in einem kleinen Mandat.
Hotel Primula beherbergt weiterhin Gäste
Mein Gemeinderat hat am 29. September 2022 den Kauf des Hotels Primula in Champfèr beschlossen. Es soll dort ein Wohnneubau für meine einheimischen Untertanen entstehen. Bis es soweit ist, können bereits heute Geflohene aus der Ukraine das Hotel als temporäre Unterkunft nutzen. Mein Vorstand hat dieses Angebot nun bis 4. März 2024 verlängert. Nachdem die Zahl russischer Gäste etwas zurückgegangen ist, kann die Gemeinde ihre Gastfreundschaft auf diese Weise wenigstens Menschen aus der Ukraine anbieten.
Personalverordnung wird totalrevidiert
Damit nach dem Erlass der neuen Gemeindeverfassung alles seine Ordnung hat, wird die Personalverordnung der Gemeinde revidiert. Mein Vorstand hat nun das Vorgehen beschlossen und die Mittel für eine externe Beratung gesprochen. Die Angestellten selber sollen dabei nicht revidiert werden.
Eleganz auf Eis gelegt
Neben Pferden wurden in den vergangenen Jahren auf dem gefrorenen St. Moritzersee auch Pferdestärken gesichtet. Im Rahmen des "International Concours of Elegance" begaben sich regelmässig klassische Automobile aufs Eis, um in geringem Tempo Runden zu absolvieren. Mein Vorstand hat fürs Wochenende vom 24. bis 26. Februar das genannte Ereignis bewilligt, zusammen mit allem Nötigen, damit die Boliden sicher auf den See finden. Und hoffentlich wieder zurück auf die Strasse.
Areal Ludains beschäftigt weiter
Im Gegensatz zum See ist die Reithalle seit langem von Pferden verschont geblieben. Nachdem meine Stimmbevölkerung im November einen Sanierungskredit verworfen hatte, stellt sich einmal mehr die Frage, wie es dort weiterzugehen habe. Da Samedan trotz wahrhaft gründlicher Suche nun doch keinen Standort für ein Regionales Eissportzentrum gefunden hat, steht abermals im Raum, es auf besagtes Areal zu stellen. Der Vorstand prüft dies nun. Ausserdem lässt er raumplanerische Grundlagen und nötige Schritte abklären. Wenn diese Grundlagen vorliegen, soll über das Schicksal der Reithalle entschieden werden können. Vermutlich.
Verkehr im Salastrains wird in Schranken gewiesen
Seit Jahrzehnten fallen Menschen dadurch auf, dass sie im Teilgebiet Salastrains Wintersport betreiben. Dieser Umstand lässt sich ebenso wenig negieren wie derjenige, dass einige von ihnen an der Via Tinus in eigens zu diesem Zweck erstellten Bauten Wohnsitz genommen haben. Dies wiederum hat zu mehr Verkehr geführt, was einer gewissen Logik nicht entbehrt. Ergo bestellte mein Vorstand ein nun vorliegendes Verkehrskonzept. Als erste Massnahmen setzt er eine Schrankanlage als Pilotversuch um und hat eine Machbarkeitsstudie für eine Strassenverlegung bestellt.
Schlussbemerkung
Da die an dieser Stelle von der Gemeinde verfassten Verkündungen oft nicht den heutigen Anforderungen an ein Lesevergnügen entsprechen, hat das Wappenvieh der Gemeinde, der heilige Mauritius das Heft selbst in die Hand genommen und wird nun versuchsweise diese Aufgabe ausüben.