Der hlg. Mauritius verkündet
Vernehme, Volk von St. Moritz, die Verkündungen des hlg. Mauritius zur Tätigkeit seines Gemeindevorstandes, sofern du überhaupt im Tal bist. (Allen, die den Frühling wie immer anderswo verbringen, mögen bitte schöne Ferien haben.)
Auf Eis, die Erste
In meinem letzten Bericht kündigte ich an, dass Leandro A. Testa und Bernhard Tillmann in den Verwaltungsrat der gemeindeeigenen See-Infra AG gewählt werden sollen. Dies geschah wie vorgesehen und ohne Murren.
Auf Eis, die Zweite
Der aus dem Amt scheidende alte Gemeindevorstand hat kurz vor Jahreswechsel dem neuen den Entscheid über das weitere Vorgehen in Sachen Kunsteisfeld für Curling auf dem Areal Kulm hinterlassen. Der neue Vorstand hat den Puck, beziehungsweise Stein, aufgenommen und mit dem politischen Besen nun den Weg für die Idee ein Stück weit freigewischt. Bauamt und die Abteilung Touristische Infrastruktur sollen nun das weitere Vorgehen skizzieren. Mein Vorstand hat 100’000 Franken für die Projektplanung gesprochen, diese erste Runde des Jobs geht an Rolf Som Architektur in Celerina.
Kein Eis mehr in Ludains
Mein Vorstand hat sich wieder intensiv mit der Zukunft des Areals Ludains auseinandergesetzt. Er wünscht zur Aufwertung des Gebiets einen pragmatischen Masterplan, der die Entwicklung und Planung aufzeigen soll. Dieser soll im Anschluss dem Gemeinderat zur Diskussion vorgelegt werden. Am Standort Islas möchte er die Erstellung einer kommunalen Eishalle prüfen, ebenso einer Wertstoffhalle, sofern Platz dafür besteht. Wenn die Eishalle zu stehen kommt, soll mit dem Rückbau der Arena das Areal Ludains vom Eissport freigespielt werden. Damit dürfte Raum für Neues entstehen, die Reithalle mal ausgenommen, sie verbleibt vorerst (siehe weiter hinten). Das Vorgehen entspreche aus raumplanerischer Sicht dem kommunalen räumlichen Leitbild der Gemeinde, versicherte Ortsplaner Heinz Beiner, der sich nun um die Erarbeitung des Masterplans zu kümmern hat.
«WELCOME» weiterhin Willkommen
Seit einigen Monaten prangt der Schriftzug «WELCOME» an der Via Grevas entlang der Steinmauer unterhalb des Bahnhofs. Es handelt sich dabei nicht nur um Kunst, sie erfüllt auch dahingehend einen gewissen Zweck, als dass sie – im Gegensatz zu anderen Exponaten – verstanden wird. Der Schriftzug kann also als Ausdruck einer St. Moritzer Willkommenskultur interpretiert werden. Weil das für eine Tourismusgemeinde grundsätzlich kein falscher Ansatz ist, möchte mein Gemeindevorstand die Wandskulptur der US-amerikanischen Künstlerin Barbara Stauffacher Solomon käuflich erwerben und die bestehende temporäre Baubewilligung in eine feste überführen.
Am Bahnhof sollen nicht nur Züge wohnen
Die Wand, an der «WELCOME» steht, gehört übrigens wie der Rest des Bahnhofsareals der Rhätischen Bahn (RhB). Mein Vorstand hat sich mit den Bahnleuten über deren Pläne zur Entwicklung ihres Areals ausgetauscht. Die RhB hat dabei zum Ausdruck gebracht, dass sie im Areal Ost Wohnungen und im Areal West ein Hotel bauen möchte. Mein Vorstand scheint diesem Ansinnen gegenüber aufgeschlossen zu sein. Ortsplaner Heinz Beiner ist nun durch meinen Vorstand beauftragt worden, offene Fragen der Bahn zu beantworten.
Reithalle bleibt leer und bröckelig
Knapp hat das Stimmvolk meiner Gemeinde am 27. November 2022 über die Zukunft der Reithalle entschieden. Mit 675 Nein- zu 627 Ja-Stimmen lehnte es eine Sanierung und einen neuen Zubau ab. Damit geht es zurück auf Feld 1: Angesichts der sich stets verschlechternden Bausubstanz stand die weitere temporäre Nutzung für Veranstaltungen während der Sommermonate auf tönernen Füssen. Mein Vorstand hat nun beschlossen, keine weiteren Investitionen in die Reithalle und die Annexbauten zu tätigen, mit Ausnahme von Gebäudeunterhalt. Ausserdem wird jegliche Nutzung eingestellt. Einzig die bereits erwähnte See-Infra AG soll allenfalls den Annexbau Süd allenfalls als Lager nutzen können. Erst, wenn die Zukunft der schützenswerten Reithalle sichergestellt ist, sollen wieder bauliche Anpassungen vorgenommen werden. Der Regionalverband Engadiner Holzwürmer begrüsst den Entscheid.
Mit der Geschäftsprüfungskommission ausgetauscht
So sehr ich stets bemüht bin, meinem Gemeindevorstand auf die Finger zu schauen – die vielfältige Arbeit eines Dorfheiligen setzt diesem Ansinnen gewisse Grenzen. Ich werde daher unterstützt durch die Geschäftsprüfungskommission (GPK). Sie setzt sich neu zusammen aus Ingeborg Fehlbaum, Barbara A. Heller und Karin Metzger Biffi. Erstere präsidiert das Gremium dieses Jahr. Mein Vorstand und die GPK haben sich unlängst ausgetauscht und gegenseitig informiert. Hauptanliegen der GPK sei es, dass wesentliche Entscheide diverser Gremien nachvollziehbar seien. Dieser Meinung schliesse ich mich an.
Ein Haus für den Tourismus
Das Pfarrhaus könnte künftig als «House of Tourism» genutzt werden. Einziehen in die Liegenschaft soll die neue St. Moritz Tourismus AG. Auch die Engadin Tourismus AG hat Interesse angemeldet. Mein Vorstand hat dem Ansinnen im Grundsatz zugestimmt. Noch offen ist, ob das Pfarrhaus gemietet oder gekauft werden soll. Die derzeitige Besitzerin, meine Schwesterkirche «refurmo Oberengadin» scheint jedoch am Haus zu hängen, es könnte also auf eine Miete hinauslaufen. Angesichts der geografischen Nähe zum Allmächtigen dürfte der Tourismus künftig noch gesegneter sein.
Noch höher hinaus auf der Sportanlage
Mein Vorstand möchte auch im Bereich Leichtathletik die Latte künftig hochlegen. Er hat nun neue Sportausstattung bewilligt, das Geld dafür war im Investitionsbudget für die Erweiterung der Leichtathletikanlage enthalten. Konkret geht es um zwei neue Hochsprunganlagen, die die bisherige eine ersetzen, sowie eine neue Stabhochsprunganlage. Der Auftrag geht an die Vogasport AG, nachdem zwei Konkurrenzunternehmen entweder die gewünschten Artikel nicht im Sortiment hatten oder trotz langer Wartezeit keine Offerte einreichten. Ob die sportbegeisterte Jugend sich mit den neuen Hochsprunganlagen künftig weniger oft im Schritt verletzt, wird sich herausstellen.
Tourismusgesetz in Kraft
Kraft seines Amtes hat mein Vorstand das Gesetz über die neue Tourismusorganisation in Kraft gesetzt. Dies, nachdem am 12. März 2023 eine grosse Mehrheit meiner Stimmbürgenden den Vorschlag angenommen hatten. Das neue Gesetz, das diverse Aufgaben an die St. Moritz Tourismus AG auslagert, gilt nun seit dem 1. April 2023.
mauritius@stmoritz.ch
Und zum Schluss noch dies: Falls Sie als Untertanin oder anderweitig interessiertes Individuum ein Anliegen haben, können Sie sich übrigens direkt an mich wenden: Der hlg. Mauritius, c/o Kanzlei der Gemeinde St. Moritz, 7500 St. Moritz. Oder per E-Mail an: mauritius@stmoritz.ch