17.05.2020

Information zum Projektstand Neuinszenierung Berninabach-Schlucht
Die Schlucht der Ova da Bernina liegt mitten im Dorf. Sie soll erlebbar gemacht werden. Projektleiter Corsin Taisch (Caprez Ingenieure Silvaplana), Ursin Maissen (Pontresina Tourismus) und Fritz Hagmann (Tourismusrat) informierten den Gemeindevorstand über die Absicht, dies einerseits mit einem Klettersteig und anderseits mit einem Erlebnispfad zu machen. Auf die früher gehegte Idee einer «Fly Line» soll aus Natur- und Landschaftsschutzgründen verzichtet werden. Der auch für Anfänger geeignete Klettersteig soll an den bestehenden Seilpark anschliessen und mit der Pontresiner Gebirgsspezialistenfirma GoVertical umgesetzt werden. Der Erlebnispfad startet von der Via da Mulin und führt über Hängebrücken und Glasbodenpassagen zu Aussichtspunkten. Eine grobe Kostenschätzung veranschlagt die beiden Projekte auf gesamthaft rund CHF 800’000.-.
Der Gemeindevorstand gab grünes Licht für die weitere Projektarbeit. Ua. sind die genauen Kosten zu ermitteln und die Finanzierung zu regeln und die Aufgabenaufteilung zwischen Gemeinde und GoVertical ist festzulegen. Obwohl die beiden Projektteile selbständig weiterentwickelt werden, sollen sie schlussendlich in eine gemeinsame Baueingabe (BAB-Verfahren) der Gemeinde münden.

Vorstellung Sicherheitskonzept Camping Plauns/Morteratsch
Nach Vorliegen der neuen Naturgefahren-Interventionskarte hat der Vorstand des Tourismusvereins entschieden, den Handlungsbedarf für den Campingplatz Morteratsch eingehender zu prüfen und ein Sicherheits- und Evakuationskonzept zu erarbeiten. Hauptbedrohung sind Murgänge und Erdrutsche aus dem Gebiet Laviner d’Albris/God da Plattas. Sicherheitsexperte Dominik Hunziker (Samedan) und Camping-Pächter Peter Käch präsentierten dem Gemeindevorstand das in Zusammenarbeit mit dem Amt für Wald und Naturgefahren (AWN) erarbeitete Konzept, das bereits auf Beginn der Sommersaison umgesetzt werden soll.
Ein spezielles Frühwarnsystem von MeteoSchweiz informiert die Zuständigen beim Herannahen einer Starkniederschlagszelle ins Gebiet «Paun da Zücher»/Piz Albris. Dem Campingverantwortlichen, dem Lokalen Naturgefahren-Beobachter und dem Stab Wasser Sturz Rutsch (als Einheit des Gemeindeführungsstabes) obliegt es, die Notwendigkeit einer Evakuierung des allenfalls von Überschwemmung und Murgang bedrohten Platzteils (bei Vollbelegung mit bis zu 180 Personen) zu beurteilen. Die Evakuationswege sind definiert und werden bezeichnet, ebenso die Zufahrt für Blaulichtorganisationen.
In den nächsten Wochen erstellt werden Ablaufrinnen in Platznähe, welche die Schlammwasserströme vom Platz ablenken sollen. Ihre Lage ist bereits festgelegt.
Eine Herausforderung in der Startphase ist die Qualitätsbeurteilung der Wetterwarnungen. Deren Prognosen sollen mit aufgestellten Niederschlagsmessern validiert werden um die Aussagekraft einordnen zu können.
Ob die Überwachung der Bergflanke weiter ausgebaut werden soll (Radar, hochauflösende Kameras auf den Starkstrommasten), ist noch zu prüfen, ggf. mit dem Tiefbauamt und der RhB, weil Berninastrasse und Bahngeleise ebenfalls durch das Gefahrengebiet führen.

Gesuch TC Pontresina um finanzielle Unterstützung Frühjahrs-Instandstellung
Wegen schwindender Mitgliederzahlen und sinkender Beiträge sucht der Tennisclub Pontresina für die mit CHF 7’000.- zu veranschlagende alljährliche Frühjahrs-Instandstellung der beiden Tennisplätze beim Sportpavillon die Unterstützung der Gemeinde.
Der Gemeindevorstand bewilligt einen Beitrag von CHF 2’000.-. Nicht zuletzt auch für Pontresina-Gäste soll das Sport- und Freizeitangebot beim Sportpavillon unterhalten und gefördert werden.

Vorentscheid betr. dauerhafte Aufstellung «Sporthütta» auf Parz. 2592
Die «Sporthütta» des Sporthotels war im Rahmen der Erstellung der Überbauung «Il Piz» aus diversen Gründen nur als Fahrnisbaute bewilligt worden, dh. sie war nach jeder Wintersaison abzubrechen und im Folgeherbst wieder aufzustellen.
Obwohl als Elementbau konzipiert, schaden die halbjährlichen Montage-/Demontagearbeiten offenbar der Hütte derart, dass die Sporthotel AG um eine neue und letzte Beurteilung des Gesuchs für eine feste (definitive) Baute ersucht oder dann auf das Aufstellen ganz verzichtet.
Weil sich die Sachlage gegenüber dem Bau vor 6 Jahren insofern verändert hat, als dass
- der Quartierplan Gianotti/Sporthotel in Überarbeitung ist
- genügend Ausnützungsreserve (Bruttogeschossfläche) von der Nachbarparzelle transferiert werden kann
- genügend Parkplätze vorhanden sind
- der vom Generellen Gestaltungsplan bestimmte Aussichtspunkt durch die Sporthütte nicht zusätzlich beeinträchtigt wird
stimmt der Gemeindevorstand im Sinn eines Vorentscheids einer festen Baute, dh. einem ganzjährigen Bestand der Sporthütte zu.

Neubau Spa Schlosshotel, Via Maistra 94, Parz. 1712/2298
Die Mailänder QC Terme srl plant für das im Besitz der Engasim SA stehenden Schlosshotel diverse Innenumbauten, eine Gesamtrenovation des inneren Wellnessbereichs und den Neubau einer Aussenwellnessanlage.
Gestützt auf den Antrag der Baukommission erteilt der Gemeindevorstand die Baubewilligung für die Arbeiten innerhalb des Hotels. Das Baugesuch für die Aussenwellnessanage wurde zur Überarbeitung zurückgewiesen. Ua. ist die Einleitung von unverschmutztem Abwasser gemäss den geltenden Vorschriften zu regeln. Der Gemeindevorstand verabschiedet den dafür nötigen Bau- und Einspracheentscheid.

Urnenabstimmung am 28. Juni statt Gemeindeversammlung
Nachdem weiterhin unklar ist wie lange und in welcher Form das im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie-Eindämmung vom Bundesrat erlassene Versammlungsverbot gilt, findet statt der zunächst für Ende April vorgesehen und dann auf Juni verschobenen Gemeindeversammlung am Sonntag, 28. Juni, erstmalig eine Gemeinde-Urnenabstimmung statt. Vorlagen sind ua. die Jahresrechnung 2019, ein Nachtragskredit für den Ausbau der Beschneiungsanlage in Belvair sowie Gebührensenkungen für Wasser, Abwasser und Kehricht.
Es gelten die gleichen Regeln wie bei kantonalen oder nationalen Urnengängen (Möglichkeit zur schriftlichen Abstimmung, Urnenöffnungszeiten).
Mit Beschluss vom 21. April 2020 billigt die Bündner Regierung im Sinn einer notrechtlichen Regelung die Möglichkeit von Urnenabstimmungen auch Gemeinden zu, die diese in ihrer Verfassung nicht vorgesehen haben

Urs Dubs (ud), Gemeindeschreiber