Das bisschen Regen...
Ich habe mich kürzlich mit einer Bekannten darüber unterhalten, wie sie es schafft, sich für regelmässige Bewegung zu motivieren. Fairerweise nannte sie natürlich sofort, dass ich, als ihre Trainerin, die beste Motivation sei, die sie sich nur vorstellen könnte. Diese Lorbeeren erntete ich natürlich gerne, aber mich interessierte eigentlich mehr, welche Strategien sie anwendet, um meinen «ach so tollen Trainingsplan» auch in die Tat umzusetzen. Und plötzlich veränderten sich ihre Gesichtszüge, und sie kramte ihr inneres Befinden hervor. Sie berichtete mir davon, dass es oftmals so schwer sei, das Training in den Tagesablauf einzuplanen. Und dann fiel noch ein anderes Stichwort: Oftmals würde sie sich überlegen, ob sie bei dem Wetter rausgehen möchte. Sie würde dann warten, bis die Sonne etwas kräftiger scheinen würde, und dann, oh Schreck, wäre der Feuerball schon wieder hinter dem Haus verschwunden und die Temperaturen wieder kühler. Und dann könne sie wirklich nicht mehr das Haus verlassen. An manchen anderen Tagen wäre es einfach zu eisig, zu nass oder zu kalt. Oder sie müsse dringend andere Dinge erledigen. Andere Dinge seien immer irgendwie wichtiger, als das Training. Sie wisse schon, dass regelmässige Bewegung gut für sie sei. Aber das Wetter, das müsse schon stimmen. Wer hat eigentlich angefangen, dem Wetter eine so grosse Macht über manche Abläufe im Leben zu geben? Das Wetter tut mir fast schon ein bisschen leid, dass es für so viele Ausreden herhalten muss. Eigentlich müsste das Trainingsmotto heissen: wenn Training ist, ist Training, egal und wenn Wetter ist, ist Wetter. Was kann einem schon so schlimmes passieren, wenn man trainieren geht und das Wetter passt nicht? Wenn man nicht gerade einen «Long Jog» von vier Stunden auf dem Plan stehen hat, kann auch Wasser, das vom Himmel fällt, eigentlich kein Hindernis sein. Es gibt ja die bekanntlich «gute Kleidung». Zudem befinden wir uns ja schliesslich auch in einer Zivilisation mit wohligen Annehmlichkeiten, die nach einem nassen Lauf auf uns warten. Die heisse Dusche, eine geheizte Wohnung, trockene Kleider. Auch wenn es aus Kübeln schüttet, es regnet, als würde es kein Morgen geben, als kämen Bindfäden vom Himmel: Jacke an, Kapuze auf und raus. Die Welt bei Regen sieht so anders aus und das Laufen durch Pfützen erinnert an lustige Kindheitstage. Ein Lauf bei Regen eröffnet eine andere Welt. Schönes Wetter finden doch alle gut. Erst wenn das Wetter uns eine kleine Auswahl des unerschöpflichen Repertoires zeigt, müssen wir die Komfortzone einfach mal verlassen. Das kann man vielleicht nicht auf Knopfdruck, aber es lohnt sich, das mal auszuprobieren. Und dann wäre auch noch das stolze Gefühl, es dem «Wetter mal gezeigt» zu haben. Die Welle der Endorphine spült einen dann durch den Tag und man sieht die Welt plötzlich aus Wetters Augen: Regen ist zwar nass, aber Wasser fliesst.
Ich habe mich kürzlich mit einer Bekannten darüber unterhalten, wie sie es schafft, sich für regelmässige Bewegung zu motivieren. Fairerweise nannte sie natürlich sofort, dass ich, als ihre Trainerin, die beste Motivation sei, die sie sich nur vorstellen könnte. Diese Lorbeeren erntete ich natürlich gerne, aber mich interessierte eigentlich mehr, welche Strategien sie anwendet, um meinen „ach so sollten Trainingsplan“ auch in die Tat umzusetzen. Und plötzlich veränderten sich ihre Gesichtszüge, und sie kramte ihr inneres Befinden hervor. Sie berichtete mir davon, dass es oftmals so schwer sei, das Training in den Tagesablauf einzuplanen. Und dann fiel noch ein anderes Stichwort: Oftmals würde sie sich überlegen, ob sie bei dem Wetter rausgehen möchte. Sie würde dann warten, bis die Sonne etwas kräftiger scheinen würde, und dann, oh Schreck, wäre der Feuerball schon wieder hinter dem Haus verschwunden und die Temperaturen wieder kühler. Und dann könne sie wirklich nicht mehr das Haus verlassen. An manchen Tagen wäre es einfach zu eisig, zu nass oder zu kalt. Oder sie müsse dringend andere Dinge erledigen. Andere Dinge seien immer irgendwie wichtiger, als das Training. Sie wisse schon, dass regelmässige Bewegung gut für sie sei. Aber das Wetter, das müsse schon stimmen. Wer hat eigentlich angefangen, dem Wetter eine so grosse Macht über manche Abläufe im Leben zu geben? Das Wetter tut mir fast schon ein bisschen Leid, dass es für so viele Ausreden herhalten muss. Eigentlich müsste das Trainingsmotto heissen: wenn Training ist, ist Training, egal, wie das Wetter ist. Und was kann einem schon so schlimmes passieren? Wenn man nicht gerade einen „Long Jog“ von 4 Stunden auf dem Plan stehen hat, kann auch Wasser, das vom Himmel fällt, kein Hindernis sein. Es gibt ja die bekanntlich gute Kleidung. Zudem befinden wir uns ja schliesslich auch in einer Zivilisation mit wohligen Annehmlichkeiten, die nach einem nassen Lauf auf uns warten. Die heisse Dusche, eine geheizte Wohnung, trockene Kleider. Auch wenn es aus Kübeln schüttet, es regnet, als würde es kein Morgen geben, als kämen Bindfäden vom Himmel: Jacke an, Kapuze auf und raus. Die Welt bei Regen sieht so anders aus und das Laufen durch Pfützen erinnert an lustige Kindheitstage. Ein Lauf bei Regen eröffnet eine andere Welt. Schönes Wetter finden doch alle gut. Erst wenn das Wetter uns eine kleine Auswahl ihres unerschöpflichen Repertoires zeigt, müssen wir die Komfortzone verlassen. Das kann man vielleicht nicht auf Knopfdruck, aber es lohnt sich, das mal auszuprobieren. Und dann wäre auch noch das stolze Gefühl zu sich selber, es dem „Wetter mal gezeigt“ zu haben. Die Welle der Endorphine spült einen dann durch den Tag und man sieht die Welt plötzlich aus Wetter`s Augen: Regen ist zwar nass, aber Wasser fliesst.Anne-Marie Flammersfeld
Anne-Marie Flammersfeld ist Diplom-Sportwissenschaftlerin, Personal Trainerin und hat einen BSc. in Psychologie. Sie hält einige sportliche Rekorde. So konnte sie 2012 als erste Frau der Welt alle vier Rennen der «Racing the Planet 4 Deserts Serie» gewinnen und lief 1000 Kilometer durch die vier grössten Wüste der Welt. Sie ist in 8h32 auf den Kilimanjaro gelaufen und konnte den damaligen Weltrekord um gute drei Stunden verbessern. Am Nordpol war sie auch und ihr Streckenrekord steht immer noch bereit, um eingeholt zu werden. Die 1978 geborene deutsche Sportlerin arbeitet mit ihrem Unternehmen all mountain fitness in St. Moritz und dem Engadin. Als Personal Trainerin ist sie für alle da, die etwas Nachhilfe in Sachen Bewegung brauchen! Aber immer mit einem Augenzwinkern. Sie hält regelmässig Vorträge zu Themen aus den Bereichen Motivation, Begeisterung und Grenzen überwinden.
www.allmountainfitness.ch
annemarieflammersfeld.blogspot.com
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