Lieber mit dem Schirm fliegen als mit dem Flugzeug?
Sind wir Sportler nun eigentlich auch Klimasünder, weil wir zu viel atmen, wenn wir Sport treiben? Im Rahmen der geballten Klimadebatte liest man im Moment in jeder Tageszeitung, den Onlinemagazinen und Reiseratgebern, dass der CO2 Ausstoss gesenkt werden muss. Ich nehme das Thema auch sehr aufmerksam zur Kenntnis und versuche wann immer möglich, meinen ökologischen Fussabdruck genau im Auge zu behalten. Ich benutze das Velo, um kleinere Einkäufe zu tätigen. Ich verbinde manchmal meine Joggingrunden, um Freunden einen kleinen Besuch abzustatten oder laufe auf den Berg rauf und auch wieder runter, anstatt die Bergbahn zu nehmen. Dabei atme ich aber sehr viel, da es auch für mich mitunter sehr anstrengend ist. Vielleicht liegt das auch am Tempo, da ich immer recht schnell unterwegs bin. Sollte ich nun langsamer laufen, damit ich nicht so viel atme und somit weniger CO2 ausstosse? Dann muss ich aber auch mehr Zeit für die Wegstrecke einplanen, was mitunter meinen Zeitplan durcheinander bringt, da ich auch noch arbeiten muss, um mir mit dem Geld ökologisch nachhaltige Lebensmittel zu kaufen, die bekanntlich immer etwas teurer sind, als die «normalen» Waren. Jetzt stehe ich vor einem kleinen Dilemma: langsam laufen und nicht so viel atmen, dafür den CO2-Ausstoss reduzieren. Dadurch aber mehr Zeitaufwand, weniger arbeiten und dann kein Geld für Bio-Lebensmittel. Also dann doch die «normalen» Dinge kaufen, die günstiger sind. Und so habe ich den gesparten CO2 Ausstoss schon wieder «verplempert» und mein ökologischer Fussabdruck ist zum Nullsummenspiel geworden. Wende ich mich mit dieser Frage an Dr. Google und überlege noch, ob ich hier nicht etwas übertreibe, so stelle ich ganz schnell fest, dass meine Überlegung schon zur Massenfrage geworden ist. Fassen wir kurz und medizinisch zusammen: Der Mensch atmet laut Psychrembel (Medizinisches Wörterbuch) 16 Prozent Sauerstoff, 80 Prozent Stickstoff und Argon und 4 Prozent CO2 aus. Die Atemfrequenz (Atemzüge pro Minute) beträgt beim Erwachsenen etwa 15 Atemzüge pro Minute. Das Atemzugvolumen (Atemvolumen pro Atemzug) in Ruhe ergibt etwa 600 Milliliter oder etwa sechs bis acht Milliliter pro Kilogramm Körpergewicht. In CO2- Werten ausgedrückt bedeutet dies, dass unser Erwachsener ungefähr (hier schwanken die Werte deutlich) 0,36 Liter CO2 pro Minute ausatmet oder 370 Kilogramm pro Jahr. Ist das jetzt viel? Bei rund 7,5 Milliarden Menschen auf der Welt macht das rund 2,8 Milliarden Tonnen CO2 pro Jahr. Das sind etwa 8 Prozent des jährlichen CO2-Ausstosses nur aus der Atmung des Menschen. Müssen wir jetzt alle weniger atmen? Zum Glück kommt aber direkt die Entwarnung: Kohlendioxid, das wir Menschen oder Tiere ausatmen, trägt nicht zum Klimawandel bei, egal wie viel wir ausatmen. Es ist Teil eines natürlichen Kreislaufs, den wir alle sicherlich irgendwann mal im Biologieunterricht gelernt haben (nachzulesen: https://www.klimafakten.de/behauptungen/behauptung-wer-atmet-verstaerkt-den-treibhauseffekt ). Liebe Leute, Ihr könnt also weiterhin wie gewohnt atmen, stöhnen und schnaufen und müsst kein schlechtes Gewissen haben, wenn Ihr mal wieder zu viel geatmet habt. Und somit kann ich die Frage, ob Sport nun gesund oder ungesund für die Umwelt ist, mit gutem Gefühl beantworten: nein, ist er nicht. Im Gegenteil: wer sich mehr aus eigener Muskelkraft bewegt, bleibt gesund, stösst weniger CO2 durch Autos oder Flugzeuge aus und lebt dadurch vielleicht auch länger. Allerdings verbraucht man dann wiederum mehr Ressourcen, weil man ja dann länger lebt und mehr braucht und so. Ach, ist das kompliziert dieses Leben.
Sind wir Sportler nun eigentlich auch Klimasünder, weil wir zu viel atmen, wenn wir Sport treiben? Im Rahmen der geballten Klimadebatte liest man im Moment ja in jeder Tageszeitung, Onlinemagazinen und Reiseratgebern, dass der CO2 Ausstoss gesenkt werden muss. Ich nehme das Thema auch sehr aufmerksam zur Kenntnis und versuche wann immer möglich meinen ökologischen Fussabdruck genau im Auge zu behalten. Ich benutze das Velo, um kleinere Einkäufe zu tätigen. Ich verbinde manchmal meine Joggingrunden, um Freunden einen kleinen Besuch abzustatten oder laufe auf den Berg rauf und auch wieder runter, anstatt die Bergbahn zu nehmen. Dabei atme ich aber sehr viel, da es auch für mich mitunter sehr anstrengend ist. Vielleicht liegt das auch am Tempo, da ich immer recht schnell unterwegs bin. Sollte ich nun langsamer laufen, damit ich nicht so viel atme und somit weniger CO2 ausstosse? Dann muss ich aber auch mehr Zeit für die Wegstrecke einplanen, was mitunter meinen Zeitplan durcheinander bringt, da ich ja auch noch arbeiten muss, um mir mit dem Geld ökologisch nachhaltige Lebensmittel zu kaufen, die bekanntlich ja immer etwas teurer sind, als die „normalen“ Waren. Jetzt stehe ich vor einem kleinen Dilemma: langsam laufen und nicht so viel atmen, dafür den CO2-Ausstoss reduzieren. Dadurch aber mehr Zeitaufwand, weniger arbeiten und dann kein Geld für Bio-Lebensmittel. Also dann doch die „normalen“ Dinge kaufen, die günstiger sind. Und so habe ich den gesparten CO2 Ausstoss schon wieder verplempert und mein ökologischer Fussabdruck ist zum Nullsummenspiel geworden. Wende ich mich mit dieser Frage an Dr. Google und überlege noch, ob ich hier nicht etwas übertreibe, so stelle ich ganz schnell fest, dass meine Überlegung schon zur Massenfrage geworden ist. Fassen wir mal kurz und medizinisch zusammen: Der Mensch atmet laut Psychrembel (Medizinisches Wörterbuch) 16% Sauerstoff, 80% Stickstoff und Argon und 4% CO2 aus. Die Atemfrequenz (Atemzüge pro Minute) beträgt beim Erwachsenen ca. 15x/ Minute. Das Atemzugvolumen (Atemvolumen pro Atemzug) in Ruhe ergibt ca. 600ml oder 6 -8ml/kg Körpergewicht. In CO2- Werten ausgedrückt bedeutet dies, dass unser Erwachsener ungefähr (hier schwanken die Werte deutlich!) 0,36 Liter CO2 pro Minute ausatmet oder 370kg pro Jahr. Uff! Ist das jetzt viel? Bei rund 7,5 Milliarden Menschen auf der Welt macht das rund 2,8 Mrd. Tonnen CO2 pro Jahr. Das sind ca. 8% des jährlichen CO2-Ausstosses nur aus der Atmung des Menschen! Müssen wir jetzt alle weniger atmen? Zum Glück kommt aber direkt die Entwarnung: Kohlendioxid, das wir Menschen oder Tiere ausatmen, trägt nicht zum Klimawandel bei- egal wie viel wir ausatmen. Es ist Teil eines natürlichen Kreislaufs, den wir alle sicherlich irgendwann mal im Biologieunterricht gelernt haben (nachzulesen: https://www.klimafakten.de/behauptungen/behauptung-wer-atmet-verstaerkt-den-treibhauseffekt ) . Liebe Leute, Ihr könnt also weiterhin wie gewohnt atmen, stöhnen und schnaufen und müsst kein schlechtes Gewissen haben, wenn Ihr mal wieder zu viel geatmet habt. Und somit kann ich die Frage, ob Sport nun gesund oder ungesund für die Umwelt ist mit gutem Gefühl beantworten: nein, ist er nicht. Im Gegenteil: wer sich mehr aus eigener Muskelkraft bewegt, bleibt gesund, stösst weniger CO2 durch Autos, Flugzeige etc. aus und lebt dadurch vielleicht auch länger. Allerdings verbraucht man dann wiederum mehr Ressourcen, weil man ja dann länger lebt und mehr braucht und so... Ach, ist das kompliziert dieses Leben...Anne-Marie Flammersfeld
Anne-Marie Flammersfeld ist Diplom-Sportwissenschaftlerin, Personal Trainerin und hat einen BSc. in Psychologie. Sie hält einige sportliche Rekorde. So konnte sie 2012 als erste Frau der Welt alle vier Rennen der «Racing the Planet 4 Deserts Serie» gewinnen und lief 1000 Kilometer durch die vier grössten Wüste der Welt. Sie ist in 8h32 auf den Kilimanjaro gelaufen und konnte den damaligen Weltrekord um gute drei Stunden verbessern. Am Nordpol war sie auch und ihr Streckenrekord steht immer noch bereit, um eingeholt zu werden. Die 1978 geborene deutsche Sportlerin arbeitet mit ihrem Unternehmen all mountain fitness in St. Moritz und dem Engadin. Als Personal Trainerin ist sie für alle da, die etwas Nachhilfe in Sachen Bewegung brauchen! Aber immer mit einem Augenzwinkern. Sie hält regelmässig Vorträge zu Themen aus den Bereichen Motivation, Begeisterung und Grenzen überwinden.
www.allmountainfitness.ch
annemarieflammersfeld.blogspot.com
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