Fotos: z. Vfg
Wir befinden uns in einer aussergewöhnlichen Situation, das ist unumstritten. Zu Beginn wurde noch darüber gewitzelt, doch jetzt hat sich das Blatt massiv gewendet. Man hat sich etwas aufgeregt, dass alle Sportevents plötzlich abgesagt wurden, man empfand diese Massnahmen als übertrieben. Grundsätzlich ist es eine egoistische Denkweise. Denn jetzt sollte jeder einen Schritt zurückstehen können und die nötigen Massnahmen ergreifen, damit wir die Gefährdeten als Gemeinschaft schützen können. Das gilt auch für uns Sportler. Die Gesundheit der Menschen hat Vorrang. Die Wettkampfsaison nahm für die Sportler ein abruptes Ende. Die Sportstätten mussten ihre Türen schliessen, der Betrieb in den Skigebieten wurden eingestellt und geführte Trainings sowie Gruppentrainings wurden verboten. Das Ganze ist auch eine Herausforderung für die Leistungssportler. Wenn Sport der Beruf ist und der Körper das Kapital und die Bewegungsfreiheit plötzlich eingeschränkt wird, muss man nach neuen Lösungen suchen, um in dieser speziellen Zeit die Form aufrecht zu erhalten. Bei einem strukturierten und geplanten Alltag ist dies in der jetzigen Situation nicht einfach. Denn es geschehen momentan Dinge, die sich schlichtweg nicht planen lassen. Diese plötzliche Umstellung hinterliess bei uns Sportler ein leeres Gefühl. Die Spannung fiel von heute auf morgen ab, trotzdem sollte die Zeit fürs Training aber auch bereits für die Vorbereitung auf die kommende Saison weiterhin genutzt werden. Die Wintersportler sind am Saisonende angelangt, während die Situation für die Sommersportler noch herausfordernder ist. Mit Blick auf Olympia und disziplinierter Planung der Vorbereitungen wirft diese Situation einige aus der Bahn. Für Sportler, welche beim Training auf einen Gegenspieler angewiesen sind, ist es sehr schwierig diese Zeit mit effizientem Training zu überwinden. Für Mannschaftssportler ist die Situation noch kritischer. Das tägliche Training ist eingeschränkt und doch können wir uns noch glücklich schätzen, dass wir überhaupt nach Draussen können. Es liegt in der Verantwortung jedes Einzelnen auch hier diszipliniert vorzugehen. Auch wenn das Wetter und die frühlingshaften Bedingungen dazu einladen, ist jetzt nicht die Zeit für Genuss in grösseren Gruppen. Nichts desto trotz sollte man das Beste aus der Situation machen und nach Alternativen suchen, um das Training fortführen zu können. Wenn auch immer mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass wir uns auf weitere Einschränkungen gefasst machen müssen und wir auf dieser Welt momentan mit weitaus schlimmeren Problemen zu kämpfen haben, als dass die Sportler das tägliche Training eingeschränkter absolvieren müssen.
Fabiana Wieser
Fabiana Wieser ist 26 Jahre alt und gebürtige Unterengadinerin. Sport war schon immer ihre grosse Leidenschaft. Zu Beginn war sie oft auf den Skipisten unterwegs, bis sie schliesslich ihre Passion zum Ausdauersport, aber insbesondere zum Langlaufsport, entdeckte. Sie absolvierte das Gymnasium am Hochalpinen Institut in Ftan und hat in dieser Zeit unter anderem die Spitzensport RS in Magglingen absolviert.
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