Für Normalsterbliche gab es diesen Ausblick letzte Woche leider nicht. Bild: Carla Sabato
Wir schlendern gemütlich durch die Stadt, auf dem Weg zum Park sehen wir verschiedene Polizeiaufgebote, die uns bis zu unserem Ziel immer wieder begegnen. Im Park setzen wir uns ins Gras und packen vielleicht sogar unser Picknick aus. Von weitem können wir ein schönes Haus sehen, welches wahrscheinlich abgesperrt sein würde - aber wohl trotzdem einen kleinen Blick freigeben könnte auf Anzugträger. Oder wenigstens deren Angestellte. Dabei würden wir Fotos von uns selbst machen und uns darüber unterhalten, von welch einem monumentalen Ereignis wir gerade Zeugen geworden sind - das würden wir dann später all unseren Freunden erzählen.
Puff. Und Sie wurden gerade Zeuge davon, wie dieses Szenario wie eine Wolke verpufft ist. Nach und nach kamen immer mehr Gründe dazu, weshalb dieser Plan wohl nicht so in die Tat umgesetzt werden konnte. Zuerst hiess es, dass der besagte Park abgesperrt sein würde. Dann machten Gerüchte die Runde, dass sich Anwohner nur noch mit schriftlichen Autorisierungen überhaupt in diesem Teil der Stadt aufhalten dürften. Soweit so gut, theoretisch könnten wir immer noch am anderen Seeufer sitzen und das Ganze von ganz ganz weit weg beobachten. Mit Feldstechern. Aber zu früh gefreut! Zudem sollte wohl der Flughafen gesperrt werden. Und praktisch die ganze Seepromenade. Dann kam eine Email, die uns alle aufforderte, an diesem Tag bitte ganz zuhause zu bleiben und uns darauf aufmerksam machte, dass es Cyberangriffe geben könnte. Den Computer also nur mit Vorsicht verwenden.
An diesem Tag normalen Beschäftigungen nachzugehen, oder sich gar in der Stadt aufzuhalten würde wohl nicht nur praktisch unmöglich sein, sondern uns auch zu potentiell verdächtigen Subjekten machen.
Irgendwie kam mir der Verdacht, dass der Spiess gerade drastisch umgedreht wurde. Das Gefühl freudiger Erwartung auf die ungewohnten Subjekte wandelte sich allmählich in Ärger. Waren das nicht eigentlich Gäste, die da kamen? Seit wann sollten Gäste eigentlich die Regeln diktieren dürfen und einfach mal so mir nichts, dir nichts das normale Leben auf den Kopf stellen? Vielleicht war das eingangs erwähnte Szenario doch nicht so unrealistisch - stellen Sie sich die Protagonisten nur um einiges älter und männlicher vor. Sie schlendern gemütlich durch die menschenleere Stadt und auf dem Weg zum Park sehen sie immer wieder Polizeiaufgebote, die sie bis zu ihrem Ziel begleiten. Im Park setzen sie sich ins Gras und packen vielleicht sogar ihr Picknick aus. Von weitem können sie ein schönes Haus sehen, welches eigens für sie abgesperrt ist - und natürlich keinen Blick auf ihre Anzüge freigeben wird. Oder auf ihre Angestellten. Dabei würden sie Fotos von sich selbst machen und sich darüber unterhalten, was für ein monumentales Ereignis sie gerade heraufbeschworen hatten. Nur ihren Freunden würden sie es wohl nicht erzählen müssen - die hatten es bereits aus den Zeitungen erfahren.
Puff. Und Sie wurden gerade Zeuge davon, wie dieses Szenario wie eine Wolke verpufft ist. Nach und nach kamen immer mehr Gründe dazu, weshalb dieser Plan wohl nicht so in die Tat umgesetzt werden konnte. Zuerst hiess es, dass der besagte Park abgesperrt sein würde. Dann machten Gerüchte die Runde, dass sich Anwohner nur noch mit schriftlichen Autorisierungen überhaupt in diesem Teil der Stadt aufhalten dürften. Soweit so gut, theoretisch könnten wir immer noch am anderen Seeufer sitzen und das Ganze von ganz ganz weit weg beobachten. Mit Feldstechern. Aber zu früh gefreut! Zudem sollte wohl der Flughafen gesperrt werden. Und praktisch die ganze Seepromenade. Dann kam eine Email, die uns alle aufforderte, an diesem Tag bitte ganz zuhause zu bleiben und uns darauf aufmerksam machte, dass es Cyberangriffe geben könnte. Den Computer also nur mit Vorsicht verwenden.
An diesem Tag normalen Beschäftigungen nachzugehen, oder sich gar in der Stadt aufzuhalten würde wohl nicht nur praktisch unmöglich sein, sondern uns auch zu potentiell verdächtigen Subjekten machen.
Irgendwie kam mir der Verdacht, dass der Spiess gerade drastisch umgedreht wurde. Das Gefühl freudiger Erwartung auf die ungewohnten Subjekte wandelte sich allmählich in Ärger. Waren das nicht eigentlich Gäste, die da kamen? Seit wann sollten Gäste eigentlich die Regeln diktieren dürfen und einfach mal so mir nichts, dir nichts das normale Leben auf den Kopf stellen? Vielleicht war das eingangs erwähnte Szenario doch nicht so unrealistisch - stellen Sie sich die Protagonisten nur um einiges älter und männlicher vor. Sie schlendern gemütlich durch die menschenleere Stadt und auf dem Weg zum Park sehen sie immer wieder Polizeiaufgebote, die sie bis zu ihrem Ziel begleiten. Im Park setzen sie sich ins Gras und packen vielleicht sogar ihr Picknick aus. Von weitem können sie ein schönes Haus sehen, welches eigens für sie abgesperrt ist - und natürlich keinen Blick auf ihre Anzüge freigeben wird. Oder auf ihre Angestellten. Dabei würden sie Fotos von sich selbst machen und sich darüber unterhalten, was für ein monumentales Ereignis sie gerade heraufbeschworen hatten. Nur ihren Freunden würden sie es wohl nicht erzählen müssen - die hatten es bereits aus den Zeitungen erfahren.
Carla Sabato
Carla Sabato ist Studentin, ehemalige Praktikantin bei der Engadiner Post, Hobbyfotografin (liebend gerne in der Dunkelkammer), stolze Vegetarierin, Yoga-Praktizierende, Verfechterin gemässigter Klimazonen, Frühaufsteherin, Hundehalterin, Pragmatikerin, schwarze Rollkragenpullover Trägerin, Teilzeit Existentialistin, Raus-aber-richtig-Frau, schlechte Autolenkerin und Möchtegern-Vancouverite.
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