Kürzlich habe ich auf Whatsapp eine neue Funktion entdeckt, welche mich nachdenklich gestimmt hat. Obwohl es sich hierbei um eine Funktion handelt, die mein Leben noch angenehmer gestaltet: Sie erlaubt es, erhaltene Sprachnachrichten auf Whatsapp schneller abspielen zu lassen. Dies in 2 verschiedene Geschwindigkeiten: 1.5-mal schneller oder sogar doppelt so schnell. (Diese Funktion kann man übrigens während des Abspielens der Nachricht ganz rechts auf dem Balken aktivieren.)
Obwohl ich glücklich war, nicht mehr die vielen «Ahhs» und «Ohhs» abzuwarten bis mein Gegenüber endlich zum Punkt kommt, wurde ich traurig. Ich wusste, ich würde mich schnell an diese neuen Umstände gewöhnen. So wie ich mich an Filme mit einem schnelleren Flow gewöhnt hatte. Oder daran, dass das Internet immer schneller ist. Daran, dass ich schnell noch einen Haufen Emails beantworte, schnell noch eine Banküberweisung erledige oder einen Post machen und dabei vergesse, auf die Toilette zu gehen.
Schnell.
Noch schneller.
Von 3G auf 7G.
Von Zürich nach New York in 37 Minuten.
Es gibt Tage, da lebe ich so schnell, dass mein Gehirn es verpasst zu erfassen, was für eine E-Mail-Nachricht ich soeben gelesen habe. Manchmal muss ich diese dann 3 Mal lesen, bis ich mein System so weit beruhigen kann, dass mein Gehirn den Inhalt versteht.
Was mir auch immer öfters passiert: Ich habe vor etwas zu erledigen und sehe dann, dass ich dies schon getan habe, und zwar so schnell, dass ich es nicht einmal gemerkt habe.
Vor lauter Schnelligkeit vergesse ich manchmal sogar zu atmen.
Habt ihr einmal versucht, einen Film zu schauen, der vor 10 Jahren produziert wurde? Es ist unmöglich! Unsere Geduldgrenze hat sich in diesen letzten Jahren so verändert, dass wir dieses Film Tempo nicht mehr aushalten. Geduld muss neu definiert werden.
Wer weiss ob sich das Leben in ein paar Jahren so weit verschnellert hat, dass die Zeit selbst auf den Bahamas weilt und einen Mojito trinkt? Tic Tac.
Obwohl ich glücklich war, nicht mehr die vielen «Ahhs» und «Ohhs» abzuwarten bis mein Gegenüber endlich zum Punkt kommt, wurde ich traurig. Ich wusste, ich würde mich schnell an diese neuen Umstände gewöhnen. So wie ich mich an Filme mit einem schnelleren Flow gewöhnt hatte. Oder daran, dass das Internet immer schneller ist. Daran, dass ich schnell noch einen Haufen Emails beantworte, schnell noch eine Banküberweisung erledige oder einen Post machen und dabei vergesse, auf die Toilette zu gehen.
Schnell.
Noch schneller.
Von 3G auf 7G.
Von Zürich nach New York in 37 Minuten.
Es gibt Tage, da lebe ich so schnell, dass mein Gehirn es verpasst zu erfassen, was für eine E-Mail-Nachricht ich soeben gelesen habe. Manchmal muss ich diese dann 3 Mal lesen, bis ich mein System so weit beruhigen kann, dass mein Gehirn den Inhalt versteht.
Was mir auch immer öfters passiert: Ich habe vor etwas zu erledigen und sehe dann, dass ich dies schon getan habe, und zwar so schnell, dass ich es nicht einmal gemerkt habe.
Vor lauter Schnelligkeit vergesse ich manchmal sogar zu atmen.
Habt ihr einmal versucht, einen Film zu schauen, der vor 10 Jahren produziert wurde? Es ist unmöglich! Unsere Geduldgrenze hat sich in diesen letzten Jahren so verändert, dass wir dieses Film Tempo nicht mehr aushalten. Geduld muss neu definiert werden.
Wer weiss ob sich das Leben in ein paar Jahren so weit verschnellert hat, dass die Zeit selbst auf den Bahamas weilt und einen Mojito trinkt? Tic Tac.
Bibi Vaplan
Bibi Vaplan (geboren 1979) ist im Engadin aufgewachsen. Das Klavierstudium an der Zürcher Hochschule der Künste schloss sie 2005 mit dem Lehrdiplom ab. Schon während des Studiums komponierte sie für Filme und Theater (u.a. für Vitus). Stilistische Grenzen waren schon immer ein willkommener Grund, über den Zaun zu schauen. Bibi Vaplans Konzerte und ihre mediale Präsenz, zum Beispiel im «Kulturplatz», bei «Glanz und Gloria» oder auf dem Traktor unterwegs für «Jeder Rappen zählt!» machten die Engadiner Künstlerin schweizweit bekannt. Ihr neuestes Projekt, die «Popcorn-Opera» startete am 6. November 2020.
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