Mein vollgestopfter Alltag zwingt mich, folgendem Motto zu folgen: «Put your hair up in a bun, drink some coffee and handle it.» («Binde dir die Haare zusammen, trink etwas Kaffee und kümmer’ dich darum.») Foto: Valentina Baumann
Im Nachhinein mag es vielleicht nicht so wirken, aber die Themensuche für einen Blog ist nicht so einfach, wie man vielleicht denken mag. Ja, um ehrlich zu sein, muss ich fast jedes Mal gehetzt nach einem passenden Thema suchen, das unterhaltsam, aber auch etwas spannend ist und mit dem sich die Leser identifizieren können. Und woher nimmt man sich am besten die Inspiration dazu? Aus dem Alltag natürlich. Doch was macht man, wenn man so unglaublich viel zu tun hat, dass man nicht einmal Zeit hat, über das Geschehene des Tages nachzudenken? Arbeit, Studium, Haushalt, Gesundheit und Sozialleben gehört da vielleicht bei vielen dazu. Doch wenn man genauer nachdenkt, heisst das - in meinem Fall – auch all dies; Meetings, Workshops, Marketing-Kampagnen, Offerten, Blogs, Vorlesungen, Notizen und Lektüre, mündliche Prüfungen, Vorträge, Zimmer aufräumen, Bett machen, Wäsche waschen, einkaufen gehen, kochen, Küche aufräumen, Bad putzen, Staubsaugen, Müll rausbringen, 10 000 Schritte laufen, acht Stunden schlafen, Körperpflege, zwei Liter Wasser trinken, Ballett, Jazz Dance, Stretching, lesen, Familie besuchen, Freunde treffen, Dates und wenn man dann noch Zeit für sich möchte, hat man Pech gehabt. Natürlich musste ich dann genau das zu meinem Thema machen; das manchmal unglaublich überwältigende Leben. Finden Sie nicht auch, dass manchmal alles etwas viel werden kann? Oder schaffen Sie es etwa, all diese Dinge - klar, die sehen bei Ihnen vielleicht etwas anders aus - ein paarmal die Woche, jeden Tag oder sogar mehrmals täglich zu machen? Wenn ja, bewundere ich Sie wirklich. Daher habe ich mir drei Dinge gesucht, die einen möglichen Nervenzusammenbruch (ich übertreibe ein bisschen, so schlimm ist es nicht) zu berhindern. Gefunden habe ich einerseits Kaffee, – damit habe ich es wohl etwas übertrieben, denn mittlerweile bin ich hochgradig süchtig nach dem Zeug – Feel-good-Filme – in meinem Fall sind das Bridget Jones’ Diary, Friends und Katzenvideos aller Art, - und körperliche Nähe zu jemandem, dem man mag (laut Wissenschaft regt dies nämlich die Produktion von Glücksgefühlen an und stärkt das Immunsystem). Und an alle Singles da draussen; suchen Sie sich am besten irgendetwas als Alternative – in meinem Fall müssen meine beiden Katzen herhalten, wenn ich übers Wochenende ins Engadin fahre. Ein grosser Teddybär würde es natürlich auch tun, aber das ist glaube ich Geschmackssache. Vielleicht noch etwas, das nicht hilft: Und zwar, zu versuchen, den Blogtext, den man noch nicht geschrieben hat, auswendig zu lernen, wenn man nicht gleich einschlafen kann, in der Hoffnung, man weiss am nächsten Morgen alles noch – denn das hält einen noch weiter vom Schlafen ab. Und das ist im Moment, alles was mich nicht krank werden lässt.
Valentina Baumann
Valentina Baumann ist 19 Jahre alt und in Celerina aufgewachsen. Im Sommer 2021 hat sie die Matura am Lyceum Alpinum in Zuoz gemacht und ist danach für sechs Monate in die redaktionelle Welt der Engadiner Post eingetaucht. Das neugewonnene Wissen hat sie an die Universität Zürich mitgenommen, wo sie Medienforschung studiert. Obwohl sie vieles, ihre beiden Katzen zum Beispiel, im Engadin zurücklassen muss, freut sie sich über Ballettaufführungen, riesige Universitätsbibliotheken, die Bücherwurmherzen höherschlagen lassen, Katzen-Kaffees, doppelstöckige Züge, Trenchcoat tragende Leute und alles Neue, was ihr die Grossstadt bieten kann.
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