Bei Sommerhitze ein frisches Bad im Brunnen nehmen - für Milo eine Wonne. Foto Fadrina Hofmann
Milo heisst unser Border Collie-Mischling, und in Scuol und Umgebung ist er tatsächlich bekannt wie ein bunter Hund. Nicht nur, weil ich immer wieder Posts von ihm in die sozialen Medien stelle, er ist auch ein ziemlich lustiger Vierbeiner. So hat er einen Hang zum Grössenwahn, was sich vor allem bei der Wahl seiner Stöckchen zeigt. Wobei, Stöckchen kann man bei den halben Bäumen, die er anschleppt und stolz durch die Gegend trägt, nicht mehr sagen.
Milo ist aber auch ein leidenschaftlicher Schwimmer. Wasser liebt er über alles und jeder Tümpel, jeder Bach, Fluss oder See wird zu seinem persönlichen Wellness-Erlebnis – per Hechtsprung notabene. Im Engadin gibt es bekanntlich zahlreiche Brunnen, und so kommt es im Sommer vor, dass der Hund begeistert ins Becken springt, um sich abzukühlen. In der Regel wird dieses Verhalten von Umstehenden amüsiert beobachtet, meist begleitet vom Zücken der Smartphones, da der Hund das Erlebnis sichtlich geniesst.
Kürzlich wurde ich allerdings wegen der spontanen Badeaktion meines Fellknäuels ziemlich giftig angegangen: Brunnen seien Viehtränken und würden von Kindern zum Planschen genutzt, Hunde hätten darin nichts verloren, das sei schlicht unhygienisch, meinte ein aufgebrachter Herr. Ob er wohl Wanderende, die nach einer Tour ihre Schweissfüsse ins kühle Nass tauchen, ebenso beschimpft, wie die konsternierte Hundehalterin?
f.hofmann@engadinerpost.ch
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PS werden von den Redaktorinnen und Redaktoren der Engadiner Post / Posta Ladina geschrieben und erscheinen wöchentlich in der Samstagsausgabe der EP/PL.
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