Ronja Räubertochter bei ihrem Frühlingsschrei. Foto: Film Ronja Räubertochter 1984
Der 8. März ist Weltfrauentag. An diesem Tag erhalte ich immer Sprüche von Freundinnen, die mich zum Schmunzeln oder auch zum Nachdenken bringen. Der erste Spruch, der dieses Jahr per What‘s App kam, lautete: «Nur Prinzessinen richten ihr Krönchen. Königinnen ziehen ihr Schwert». Nun, damit kann ich mich gut identifizieren. Schon als Kind haben mich die schönen, sanften Prinzessinnen, die am Ende den edlen Prinzen heiraten, null interessiert. Meine Lieblingsfigur war Ronja Räubertochter, ein wildes, mutiges und lebenslustiges Mädchen. Erschaffen wurde die Figur von der schwedischen Schriftstellerin Astrid Lindgren - die Heldin meiner Kindheit. Ronja ist der Augapfel ihres Vaters. Doch es ist die schlaue und starke Mutter, welche ihrer Tochter die Freiheit lässt, ihre eigene Moral zu entwickeln, für ihre Überzeugungen einzustehen und ihren Weg zu finden. Welch ungemein starke Botschaft an alle Leserinnen und Leser des Kinderbuchs.
Als ich es meinen Kindern das erste Mal vorlas, meinte meine damals achtjährige Tochter. «Mama, Ronja ist eigentlich ein bisschen wie du». Ein grösseres Kompliment hätte sie mir nicht machen können. Oh, Ronja ist kein einfaches Kind. Sie ist eine Herausforderung für ihren Vater. Sie setzt sich über Befehle hinweg und sie ist stur. Eine Szene, die mir immer besonders gefallen hat, ist die Reaktion der Räubertochter auf den Frühlingsbeginn. Sie sagt zu ihrem Freund Birk: «Halt die Ohren zu, denn jetzt kommt mein Frühlingsschrei!» Und sie schreit ihre Freude so laut heraus, dass diese weit über den Wald hinaus zu hören ist. Viele Jahre lang habe ich es ihr gleichgetan und habe den Frühlingsschrei zelebriert, sobald der letzte Schnee geschmolzen war. Doch das ist lange her.
Eigentlich wäre der 8. März eine perfekte Gelegenheit, um damit wieder anzufangen. Es ist ein guter Tag, um die Freude darüber herauszuschreien, was wir Frauen bis heute mit Mut und Beharrlichkeit erreicht haben. Und es ist auch ein guter Tag für einen Kampfschrei, damit Frauen der künftigen Generation in einer noch gerechteren Gesellschaft leben können. Dass am 8. März viel Schnee liegt in den Engadiner Wäldern, ist ein Detail.
f.hofmann@engadinerpost.ch
Als ich es meinen Kindern das erste Mal vorlas, meinte meine damals achtjährige Tochter. «Mama, Ronja ist eigentlich ein bisschen wie du». Ein grösseres Kompliment hätte sie mir nicht machen können. Oh, Ronja ist kein einfaches Kind. Sie ist eine Herausforderung für ihren Vater. Sie setzt sich über Befehle hinweg und sie ist stur. Eine Szene, die mir immer besonders gefallen hat, ist die Reaktion der Räubertochter auf den Frühlingsbeginn. Sie sagt zu ihrem Freund Birk: «Halt die Ohren zu, denn jetzt kommt mein Frühlingsschrei!» Und sie schreit ihre Freude so laut heraus, dass diese weit über den Wald hinaus zu hören ist. Viele Jahre lang habe ich es ihr gleichgetan und habe den Frühlingsschrei zelebriert, sobald der letzte Schnee geschmolzen war. Doch das ist lange her.
Eigentlich wäre der 8. März eine perfekte Gelegenheit, um damit wieder anzufangen. Es ist ein guter Tag, um die Freude darüber herauszuschreien, was wir Frauen bis heute mit Mut und Beharrlichkeit erreicht haben. Und es ist auch ein guter Tag für einen Kampfschrei, damit Frauen der künftigen Generation in einer noch gerechteren Gesellschaft leben können. Dass am 8. März viel Schnee liegt in den Engadiner Wäldern, ist ein Detail.
f.hofmann@engadinerpost.ch
PS
PS werden von den Redaktorinnen und Redaktoren der Engadiner Post / Posta Ladina geschrieben und erscheinen wöchentlich in der Samstagsausgabe der EP/PL.
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