Foto: lpluthphoto/unsplash
Endlich ist es wieder so weit! Die Vögel zwitschern verhalten motiviert, die Temperaturen steigen langsam, aber sicher an, die Tage werden länger, der Schnee versucht sich gegen die Sonnenstrahlen vergebens zu wehren und an verschiedenen Strassenabschnitten werden Baustellen eingerichtet. Ein klares Zeichen, dass der Frühling auch ausserhalb des Engadins Einzug gehalten hat und mit ihm die lang ersehnte Camping-Saison. Auch für uns wird es Zeit, unseren Bulli (so wird der VW-Camperbus in Kennerkreisen genannt) aufzupolieren und die Camping-Utensilien aus dem Keller zu holen. Eigentlich sind wir schon spät dran, denn eigentlich beginnt unsere Camping-Saison immer zu Ostern und das meistens immer, im Tessin. Eigentlich. Dieses Jahr zeigte sich das Wetter während den Ostertagen in der Sonnenstube Tessin eher von seiner nassen Seite und Camping war nur etwas für Hartgesottene. Und zu denen gehöre ich zugegebenermassen nicht. Bei weitem nicht. Ich bin ein Schönwettercamper. Ein sogenannter Womosapiens Solis. Sie fragen sich jetzt wahrscheinlich, wo das Problem liegt? Bleib doch zu Hause, wenn es nicht schön genug ist für die Outdoor-Tage. Sie haben natürlich recht, liebe Leserinnen und Leser, aber es ist auch eine Tatsache, dass ich an Ostern einfach campieren will, und zwar am liebsten im Tessin. Alterativ habe ich mich auch schon mit dem Gardasee angefreundet, aber in diesem Jahr war das Wetter in dieser Region auch nicht besser. «Dann such' dir einen anderen Ort aus», werden Sie jetzt sagen. Und wieder haben Sie recht. Aber weil ich ein Womosapiens Solis bin, war das an diesen Ostertagen nicht so einfach. «Ja, dann können wir dir auch nicht helfen», werden Sie jetzt wahrscheinlich denken. Jetzt haben Sie falsch gedacht. Es gibt eine Lösung für mein Problem – und die ist simpel. Der Bulli wird durch ein Wohnmobil ersetzt. Kein grosses, etwa in der Grösse eines gelben Kastenwagens, wie ihn die Post fährt. Voller Freude und Enthusiasmus erzählte ich der Familie von meinen Plänen. Ein passendes Modell habe ich auch schon gefunden. Perfekt für unsere Bedürfnisse. Ich bin voller Tatendrang. Und der Rest meiner Familie ... na ja, meine Idee stiess auf ein sehr unterschiedliches Echo. Nach langem Diskutieren und Argumentieren waren wir uns zumindest in einem Punkt einig: Nicht campen ist auch keine Lösung. Und so sitzen wir jetzt, während Sie diese Zeilen lesen, wahrscheinlich irgendwo mit unserem Bulli auf einem Campingplatz oder zu Hause und überlegen: Wäre ein fester Wohnwagen nicht auch eine Alternative? Im Tessin natürlich! Sie sehen, schwierige Entscheidungen. Hoffentlich wird Ostern nächstes Jahr schön und warm. Denn sonst werde ich mich durchsetzen. Und tausche den Bulli mit ... Nächstes Jahr wird‘s sicher schön.
a.gutgsell@engadinerpost.ch
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PS
PS werden von den Redaktorinnen und Redaktoren der Engadiner Post / Posta Ladina geschrieben und erscheinen wöchentlich in der Samstagsausgabe der EP/PL.
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