Ich liege gerade in unserem Maiensäss in der Stube auf der Couch. Das Fenster ist offen. Es ist weder heiss noch kalt, die Temperatur gerade so, dass ich mich wohlig in meinem Schlafsack verkrieche. Ich höre draussen das Plätschern des Brunnens und hänge meinen Gedanken nach. Und ich habe Zeit. Zeit nichts zu tun. Das ist wahrer Luxus. Sowohl das nichts tun als auch Zeit zu haben. Die Nacht davor habe ich auf der Wiese geschlafen. Wir haben eine Plane auf den Boden getan, die Matratzen drauf gelegt und in unseren Schlafsäcken den Sternenhimmel beobachtet. Das Knistern und die Flammen des Feuers haben das Setting vervollständigt. Ich schreibe bewusst vervollständigt. Denn es fühlte sich absolut vollständig an. Als ob ich ein Teil dieser Welt wäre. Ein Teil von allem. All eins. Martin, der mich begleitet, schläft gerade im Zimmer. Wir kennen uns von einem gemeinsamen Projekt. Das Spannende für mich ist zu beobachten wie sich alles irgendwie einfach ergibt. Wir reden nur, wenn es etwas zu reden gibt. Ich koche, er wäscht ab. Und wir essen, wenn wir Hunger haben. Es fühlt sich an, als ob für uns gesorgt würde. Das Ganze passiert in absoluter Entspannung. Was wäre nun, wenn der Erfolgsfaktor Nummer 1 Entspannung ist. Stellen Sie sich vor Sie sind entspannt und die Dinge passieren einfach. Es ist als ob sich das Leben selber orchestriert. Und natürlich haben sie eine Absicht. Sie richten sich ganz bewusst aus. Doch es ist nicht diese verkopfte Geschichte. Vielmehr entstehen sie aus dem Moment raus. Und sie landen plötzlich bei den wichtigen nicht dringenden Sachen in ihrem Leben. Zum Beispiel Zeit haben für sich selber, in Kontakt treten mit anderen Menschen oder bewusst werden, was für Bedürfnisse sie wirklich haben. Wenn Sie mehr darüber erfahren wollen, googlen Sie am besten das Eisenhower Prinzip. Ich und Martin werden uns weiter anschweigen, weil der Moment für sich selber spricht. In dem gemeinsamen Projekt gab es übrigens noch einen Finnen. Und der hat einmal gesagt: «Man sollte nur was sagen, wenn das Gesagte wertvoller ist als die Stille». Ein chinesisches Sprichwort lautet: «In der Ruhe liegt die Kraft!»
Cla Mosca
Cla Mosca ist 47 Jahre jung, verheiratet und Vater von zwei ganzen und zwei halben Kindern. Seit August 2011 lebt er wieder in Scuol. Die Rückkehr an seinen Geburtsort bedeutet für ihn ein Zurück zum Ursprung. Sein vor Tun. Weniger ist mehr. Qualität vor Quantität. Cla Mosca gehört zu den Snowboardpionieren in der Schweiz. Er arbeitet heute als Impulsgeber für nationale und internationale Unternehmen. Als Coach Trainer und Berater schafft er Rahmenbedingungen, damit Menschen und Organisationen sich gesund entwickeln und erfolgreich sein können. Darüber hinaus unterstützt er Nachwuchs- und Spitzensportler auf ihrem Weg zu persönlichen Bestleistungen und Olympiaden.
clamosca.ch
Diskutieren Sie mit
Login, um Kommentar zu schreiben