Die Schwerpunktwochen in der EP/PL haben Tradition. «Architektur», «Kirche», «Klimawandel», «Landwirtschaft» oder letztes Jahr «Jung sein im Engadin» und viele andere Themen standen in den vergangenen Jahren jeweils für eine Woche im Fokus. Wir haben mit Experten und Betroffenen gesprochen, haben Interviews geführt und uns auf Reportage begeben, haben beschrieben und eingeordnet. Auch in diesem Jahr ist eine Schwerpunktwoche geplant. Anlässlich einer ersten Auslegeordnung ist im Team die Idee aufgekommen, Sie geschätzte Leserinnen und Leser, in die Themenfindung mit einzubeziehen. Was interessiert Sie? Was wollten Sie schon lange einmal in der EP/PL lesen? Die Redaktion hat in einer Vorselektion drei Themen bestimmt, die wir Ihnen heute zur Abstimmung unterbreiten. Nachfolgend ein Kurzbeschrieb der Themen mit möglichen Rechercheansätzen.
Die Rolle der Frau in der Gesellschaft
Dieses Jahr feiert die Schweiz 50 Jahre Frauenstimmrecht. Der passende Anlass, um zu thematisieren, an welcher Stelle man bezüglich Geschlechtergleichstellung im Engadin steht. Wie sieht es im Tal mit dem allgemeinen Rollenverständnis aus? Lässt sich das Berufs- und Familienleben unter einen Hut bringen? Wie sind die Frauen in der Politik vertreten? Was muss sich generell verändern, damit die Gleichstellung mehr ist als ein blosses Lippenbekenntnis? Wir stellen junge Frauen und Familien vor, die bereits heute ein modernes Rollenbild leben, sprechen aber auch über Mütter und Väter, die in der traditionellen Rollenverteilung in der Familie das beste Modell sehen. Aber auch die Generation, die für Frauenrechte eingetreten ist und immer noch politisch aktiv ist, soll zu Wort kommen. Selbstverständlich werden wir auch die Stimmen der Männer abholen und diese fragen, wie sie mit dem gesellschaftlichen Wandel umgehen.
Zu Besuch bei unseren Nachbarn
Angedacht ist ein Blick über die Grenzen unseres normalen Einzugsgebiets Südbünden hinaus zu unseren direkten Nachbarn in allen vier Himmelsrichtungen. Also eine Reise über unsere Verbindungspässe und -strassen. Der Fokus liegt dabei auf angrenzende Regionen wie Chiavenna, Tirano oder Livigno/Trepale auf italienischer Seite, Mals und Umgebung in Südtirol, Landeck und Umgebung in Tirol, aber auch Davos/Landwasser, das Albulatal mit Preda und Bergün oder das Surses mit Bivio und Mulegns im Norden.
Wir wollen herausfinden, wie unsere Nachbarn ticken, wie sie denken, was sie auf die Beine stellen, welche aktuellen Probleme und welche Zukunftsvisionen sie haben und hegen. Aber auch, wie sie uns, das Engadin und Südbünden wahrnehmen, ob und wie sie mit uns zusammenarbeiten, wo die Interessen gleichen liegen oder wo sich diese konkurrenzieren.
Integration/Migration
Dass das Thema bewegt, hat sich kürzlich in St. Moritz gezeigt. Die Frage, ob die Gemeinde auf kommunaler Ebene das Ausländerstimmrecht einführen soll, hat die Bewohnerinnen und Bewohner beschäftigt und in grosser Zahl an die Urne gelockt. Wann aber gilt jemand als integriert? Was müssen wir als Einheimische dafür tun, was die Ausländerinnen und Ausländer? Welche Bedeutung hat in diesem Kontext der Begriff Heimat? In der Schwerpunktwoche können Migrationsforscherinnen und -forscher ebenso zu Wort kommen wie Migrantinnen und Migranten, um von ihren Erfahrungen zu berichten. Es könnten Geschichten von Literaten und Literatinnen ebenso Platz finden wie Kurzinterviews mit Menschen, die ihre Migrationsgeschichte thematisieren. Wie das Thema, welches Sie auswählen, konkret umgesetzt wird, entscheidet die Redaktion. Die Umsetzung der Schwerpunktwoche ist für den kommenden Herbst geplant.
Autor: Reto Stifel
Fotos: Daniel Zaugg, shutterstock.com/Lightfield Studios
Es bestehen sehr enge Beziehungen zwischen dem Kanton Graubünden und den angrenzenden Nachbarländern in privater, kultureller und wirtschaftlicher Hinsicht.
Die Nachbarn von Südbünden sind international, vielseitig und sehr differenziert! Umso mehr gilt es mit diesen gute Beziehungen aufzubauen und zu pflegen. Gute Nachbarn sollen gute Freunde sein.
La vicinanza Svizzera- Italia arricchisce ,la cultura, linguisticamente, culinariamente, è un continuo scambio involontario. Questa consapevolezza é un tesoro immenso e da salvaguardare!