Von der italienischen Grenze in Castasegna bis nach S-chanf standen am vergangenen Wochenende in 82 Gebäuden – Zeitzeugen verschiedenster Architekturepochen – die Türen offen für alle Interessierten. Kirchen, Hotels, Maiensässe, private Wohnbauten, Galerien, Zweckbauten: Die Vielfalt der Gebäude, die zu besichtigen waren, widerspiegelt die architektonische Vielfalt im Hochtal.
Trägerschaft der erstmals im Engadin durchgeführten Veranstaltung ist der Verein Open Doors Engadin, eine der treibenden Kräfte hinter dem Anlass Christoph Oggenfuss. Ziel von Open Doors Engadin war es gemäss Oggenfuss, für das architektonische Kulturgut im Bergell und Engadin zu sensibilisieren, Laien und Experten sowie Gäste und Einheimische in einen Austausch zu bringen und den Dialog zu fördern. Ein Ziel, welches gemäss Oggenfuss mehr als erreicht worden ist. «Wir sind hocherfreut über die Resonanz», zieht er ein positives Fazit. Nicht nur wegen des hohen Besucherinteresses sondern – wie viele Feedbacks zeigten – auch wegen der Zufriedenheit über die fachliche Qualität der Informationen, welche vermittelt worden seien. «Speziell gefreut hat mich die sehr positive Atmosphäre, die überall herrschte», ergänzt Oggenfuss.
Weil bei rund zwei Dritteln der Gebäude eine Voranmeldung nötig war, können die Organisatoren bereits verlässliche Besucherzahlen bekannt geben. Gemäss Oggenfuss waren es 4000 Gebäudebesuche von rund 1500 Personen während den beiden Tagen.
Wie bereits im Vorfeld kommuniziert, sollen die Open Doors Engadin auch in Zukunft jährlich, Ende Juni stattfinden. Das Format ist nicht neu: Open House Worldwide wurde bereits 1992 initiiert und findet mittlerweilen in über 40 Städten statt, so auch in Zürich und Basel.
Dafür, dass private Besitzer von Wohnhäusern ihre Türen vielleicht nicht jedes Jahr öffnen möchten, hat Oggenfuss volles Verständnis. Man habe die 82 Gebäudepartner im Vorfeld der Erstauflage mit grossem Respekt angesprochen und werde das auch in Zukunft machen. Zudem sei das Potential an weiteren interessanten Privathäusern im Engadin sehr gross. DieEP/PL hat am Samstag die Acla Colani in der Val Roseg, das Olympiastadion in St. Moritz und die Wohnüberbauung Giardin in Samedan besucht. Mehr darüber gibt es in der gedruckten Ausgabe vom 28. Juni zu lesen.
Autor und Foto: Reto Stifel
Die BesucherInnenzahlen dürften noch höher gewesen sein — ich hatte pro Führung höchstens 8 Personen vorgesehen. Es kamen aber jeweils 10 und einmal auch 16 Neugierige. Vielen war nicht klar, dass sie sich hätten anmelden sollen. Ich hätte bei jeder der insgesamt 9 Führungen rückmelden sollen, wer von den Angemeldeten gekommen ist. Dazu hatte ich schlicht keine Zeit.