Vor allem in der ersten Halbzeit hatten die Einheimischen mehr Mühe mit dem wieder einmal garstig auftretenden Maloja-Wind anstatt mit dem Gegner aus Heiden. Saubere Ballannahmen waren im kräftigen Wind nur selten zu sehen. Und ein flüssiger Spielaufbau gelang den Celerinern selten. Weil aber die Gäste aus dem Appenzell ihrerseits noch mehr Mühe mit dem für sie ungewohnten Wind hatten, spielte sich das Geschehen mehrheitlich in der Nähe des Gästetores ab. Und bereits in der 9. Minute ging Celerina durch einen Treffer von Stefan Christeler mit 1:0 in Führung.
Dominante Engadiner
Mit dem Führungstor im Rücken traten die Einheimischen noch dominanter auf und kamen zu vielen, sehr vielen Chancen. Sehr zum Ärger von Coach Sertkan konnte bis zur Halbzeit aber nur eine davon verwertet werden. In der 17. Minute traf Brando Lussu zum 2:0.
Nach dem Tee war die Luft bei den Gästen definitiv draussen. Die Appenzeller, nun gegen den Wind ankämpfend, brachten ausser ein paar ungenauen langen Bällen nichts Zählbares mehr zustande. In der 84. Minute war es Joel Bassin, der mit seinem Treffer zum 3:0 den Deckel endgültig zumachte.
Start in die Meisterschaft
Nach dem knappen Ausscheiden im Bündnercup vor einer Woche steht Celerina damit in der zweiten Runde des Schweizer Cup. Vorher aber startet die Mannschaft von Trainer Ersel Sertkan am 21. August mit dem Heimspiel gegen Untervaz in die 4. Liga Meisterschaft.
«Es könnte eine schwierige Saison werden», sagt Sertkan, der selber in jungen Jahren eine Saison lang für die U21 des türkischen 1. Ligisten Bursaspor gespielt hatte, dazu. «Wir spielen in einer starken Gruppe mit den zwei Absteigern Bonaduz und Chur aus der 3. Liga. Auch Aufsteiger Davos sollte man nicht unterschätzen» Und der erste Gegner, die Untervazer, würden eine sensationelle Jugendarbeit leisten.
Aber auch sein Team sei nicht zu unterschätzen. «Wir hatten ein sehr gutes Trainingslager in der Saisonvorbereitung», so der 47-Jährige. Zudem sei das Team zusammengewachsen und er habe ein breiteres Kader zur Verfügung. «Wir haben viele junge Spieler nachgezogen und sind nun auf jeder Position doppelt besetzt. Der Konkurrenzdruck innerhalb der Mannschaft ist gross.»
Und sie seien sehr gut organisiert, hätten viel Spass miteinander und jeder würde mitdenken und engagiert mitmachen. Ein konkretes Saisonziel will der gebürtige St. Galler vor der Saison nicht formulieren. «Wir werden in den ersten Spielen alles rausholen, um möglichst gesichert in die Winterpause gehen zu können. Und erst wenn wir sehen, wo wir bei Halbzeit stehen, das Ziel für die Saison definieren.» Unbedingt vermeiden will der Coach, der viel mit seinen Spielern spricht und ihnen auch klar sagt was er sich in Sachen Ernährung von ihnen wünscht, das Worstcase-Szenario: ein Abstieg in die 5. Liga nämlich.
Für ihn selber, Sertkan arbeitet als Geschäftsführer bei Sils Tourismus, ist der Fussball ein super Ausgleich. «Wenn ich zum Team auf den Platz komme, kann ich wunderbar vom Beruf abschalten und meine Batterien aufladen.»
Text und Fotos: Daniel Zaugg
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