20 Hotels verzeichnet die Gemeinde Pontresina momentan auf Gemeindegebiet. Ein weiteres soll bald hinzukommen, nämlich eines, wo vor allem sportliche, jüngere Gäste wie auch Familien ihre Ferien verbringen sollen. Ein Hotel, welches für die Gemeinde Pontresina, für die Einwohnerschaft und die Gäste einen Mehrwert bringen soll. So stand es auch schon im Jahr 2017 auf dem Papier, denn bereits vor fünf Jahren wurde das Baugesuch für das Hotelprojekt «Flaz» bei der Pontresiner Baubehörde eingereicht. Doch Opponenten monierten: Das Gebäude sei zu gross und stünde quer zum Hang, es wurde bei der Gemeinde Beschwerde eingelegt. Wenig später regte sich Widerstand in Form einer Initiative, die die Neuaufgleisung der Ortsplanungsrevision für den Roseg-Sportplatz forderte, welche die planerischen Grundlagen für das Hotelprojekt gelegt hatte: Eine klare Mehrheit der Pontresiner Stimmberechtigten hatte 2014 der Umzonung des Geländes von der Zone für öffentliche Bauten in eine Hotelzone zugestimmt.
Juristisches Hin und Her
Deshalb sei die Initiative auch nicht rechtens, befand der Pontresiner Gemeindevorstand dazumal, auch die Gemeinde stellte sich hinter das Bauprojekt. Doch damit fanden sich die Einsprecher nicht ab, es begann ein jahrelang währendes juristisches Hick-Hack, die Klägerschaft zog folgend vor das Verwaltungsgericht und machte aus der Causa «Hotel Flaz» Juristenfutter par excellence. Im April 2021 hat das Bündner Verwaltungsgericht die Baueinsprachen gegen das geplante neue Familienhotel Flaz der Belvédère-Hotelfamilie in Pontresina dann abgewiesen. Doch die Opponenten blieben hartnäckig und brachten den Fall vor das Bundesgericht, welches nun wiederum alle Klagen der Klägerschaft vollumfänglich abgewiesen hat, wie es in einer Medienmitteilung der Initianten heisst. Kurt Baumgartner, künftiger Betreiber des Hotels und Mit-Initiant, hat dazu eine klare Meinung. «Die Opponenten haben versucht, Zeit zu schinden und uns zu zermürben.»
Diesen Vorwurf will der Anwalt der Klägerschaft, Andrea-Franco Stoehr, so nicht stehen lassen: «Die Klägerschaft hat alle Rechtsmittel ausgeschöpft, das ist auch ihr gutes Recht.» Das Urteil habe man vonseiten der Klägerschaft zur Kenntnis genommen und müsse es so akzeptieren, sagt Stoehr auf Anfrage gegenüber der EP/PL. Bis auf Weiteres sind die juristischen Rechtsmittel ausgeschöpft und die unendliche Geschichte rund um das geplante Hotelprojekt Flaz in Pontresina scheint ihr Ende gefunden zu haben. «Das lange Warten und Stehvermögen hat sich ausbezahlt, jetzt wird gebaut», zeigt sich Baumgartner erfreut über das Bundesgerichtsurteil. Die Investoren rechnen damit, dass alsbald die Baufreigabe erteilt wird. Stoehr hingegen sieht den Optimismus der Initianten kritisch und bezweifelt, dass die Baufreigabe tatsächlich erteilt wird. «Es müssen noch Auflagen im Rahmen des Bewilligungsverfahrens erfüllt werden.»
20 Millionen
Doch vorerst sieht es wohl so aus, dass die Hotel Flaz AG nun auf dem Gelände des ehemaligen Sportpavillons einen Neubau mit einem auf junge Bedürfnisse ausgerichtetes Familienhotel baut. Das Hotel schliesst an die geplante Sportinfrastruktur an, welche die Gemeinde Pontresina plant. Für den Hotelneubau wird mit Investitionen von circa 20 Mio. Franken gerechnet, welche zum grössten Teil dem lokalen Gewerbe zugutekommen. Der Betrieb soll 96 Zimmer mit 192 Betten, eine kleine Wellnessanlage und ein öffentliches Restaurant umfassen. Das Gelände wird der Trägerschaft im Baurecht seitens der Bürgergemeinde Pontresina zur Verfügung gestellt.
Frühjahr 2014
Der effektive Baustart ist für den Frühling 2024 vorgesehen. Doch warum erst im 2024? «Es gilt, noch Abklärungen mit der Gemeinde hinsichtlich des Sportgeländes vorzunehmen, aufgrund der Verzögerung müssen zudem Baupläne weiter verfeinert werden », erklärt Baumgartner. Das neue Hotel soll eine Angebotslücke im Oberengadin schliessen und zur Weiterentwicklung des touristischen Angebotes in Pontresina und dem Oberengadin beitragen. Baumgartner als Betreiber und die übrigen Initianten haben eine genaue Vorstellung davon, wer der künftige Gast im Hotel Flaz sein soll – aktive Leute, die gerne in der Natur sind, junge Familien, die gerne Sommer- oder Winterferien in den Bergen verbringen und nicht auf einen gewissen Komfort verzichten wollen, jedoch auch auf das Budget achten müssen. «Wir sind nach wie vor felsenfest davon überzeugt, dass wir in Pontresina den passenden Standort für das Hotel gefunden haben», so Baumgartner.
Autorin: Denise Kley
mich nimmt nur mal wunder wie man gegen ein solches Projekt Einsprache erheben kann. Da muss Neid und Missgunst dahinter stecken. Ich verstehe die Engadiner nicht. Gegen jedes und alles sind sie, Aber das Geld der Touristen nehmen sie doch gerne. Noch.
Just two words: horrible and no-complaint with a sustainable tourism plan
Ich beantworte den vorherigen Kommentar mit nur einer Frage: Was nützt dieses Hotel oder Hostel, wenn die Rate weniger als 50% der anderen Strukturen in Pontresina beträgt?! Ich bin Schweizer, ich komme wegen des Tourismus hierher, ich habe ein Ferienhaus, ich zahle Steuern, aber Sie ruinieren Ihre Landschaft! Fügen Sie unnötige Gebäude hinzu und entfernen Sie den einzigen Spielplatz und das Erholungszentrum des Landes! Aber auf welcher Grundlage und auf welchen Studien wurde es ausgewählt? In St. Moritz Celerina ist der Spielplatz voll und sehr profitabel, na und? Ich weiß nicht, ob ich wirklich weiterhin hier Urlaub machen werde. Es gibt vielleicht weniger schöne Orte, aber viel mehr Aufmerksamkeit für die Landschaft und Gastfreundschaft
Possibile che in altri comuni si riesca a costruire nel rispetto delle architetture locali e qui si sia capaci solo di realizzare orrendi e mastodontici parallelepipedi senza alcun valore architettonico? Andando avanti così il paese perderà tutto il suo fascino. La struttura a pontresina va effettivamente rinnovata ma va fatto con gusto e rispetto dell'ambiente non solo con scopo speculativo. Spero almeno che gli spazi pubblici possano ancora godere del panorama e del sole che caratterizzano ora questo spazio
Das Engadin baut sich sein eigenes Paradies immer mehr zu. Ich bin Deutscher und beobachte das seit 30 Jahren. Das kostbarste Juwel ist und bleibt die Natur. Ich kann mir gut vorstellen, das auch in 20 Jahren die noch freie Fläche zwischen Punt Muragl und Muragl völlig zugebaut sein wird....