Engadiner Post/Posta Ladina: Wann waren Sie beide das letzte Mal in der Reithalle und wie waren Ihre Eindrücke?
Karin Metzger Biffi: Ich war zuletzt bei einer Kinovorführung letzten Herbst in der Reithalle. Ich empfinde das Gebäude als sehr inspirierend – auch im jetzigen Zustand. Aber man sieht deutlich, wo die Probleme liegen: Das Gebäude ist baufällig und es war kalt. Für gute Anlässe passen die Temperaturen nicht, speziell in den kälteren Jahreszeiten.
Curdin Schmidt: Ich war zuletzt im August dort, als ich für den Sommerlauf meine Startnummer abgeholt habe. Im Sommer halte ich mich gern dort am Seeufer auf, an der Gondola zum Beispiel. Und ich kann nachvollziehen, was Karin feststellte: Die Reithalle ist baufällig, und das weiss man nicht erst seit gestern.
Die Hauptfrage ist doch: Wie viel Geld soll die Gemeinde für Kultur in die Hand nehmen – ist es die Aufgabe der Gemeinde, die Reithalle zu erhalten und den Umbau zu finanzieren?
Schmidt: Kultur ist sicher ein Thema, das die Gemeinde betrifft und welches auch unterstützt werden sollte. Die Frage ist: In welcher Form und zu welchem Preis? Es ist illusorisch anzunehmen, dass es für die Gemeinde möglich ist, für die Erhaltung und den Schutz aller historischen Gebäude auf Gemeindegebiet aufkommen zu können.
Metzger Biffi: Es gibt aber nicht sehr viele kulturhistorische Bauten in St.Moritz, die der Gemeinde gehören. Das ist die Reithalle, das alte Schulhaus und der schiefe Turm, der nicht nutzbar ist. Ich denke, es ist durchaus die Aufgabe der Gemeinde, die Reithalle zu erhalten und in die Zukunft zu führen: Dazu gehört auch, diese zu sanieren und einer neuen Nutzung zuzuführen, welche der Gemeinde einen Mehrwert bringt.
Schmidt: Aus meiner Sicht ist die Sanierung der Reithalle zu diesem Preis nicht Aufgabe der Gemeinde. Zumal wir bereits ein Kulturzentrum haben: nämlich das Forum Paracelsus. Dieses wird online mit einer einzigartigen Akustik und Architektur angepriesen und dass es für Konzerte, Lesungen, Feiern und Workshops gemietet werden kann. Natürlich ist das Forum Paracelsus nicht die Reithalle, es bietet auch weniger Platz, aber wenn man bei der Reithalle immer davon spricht, dass sich lokale Vereine und Veranstalter ein Kulturzentrum wünschen, frage ich mich: Wie sehen die Buchungsstände im Forum Paracelsus aus? Ich nehme an, dass diese nicht sehr hoch sind, ich weiss nur vom Super Mountain Market, der dort bisher stattgefunden hat.
Metzger Biffi: Das Forum Paracelsus lässt sich aber nicht mit dem Potenzial der Reithalle vergleichen, angefangen mit der einzigartigen Lage am See. Das findet man sonst nirgends. Zudem habe ich mich mit Musikern ausgetauscht: Die Reithalle verfügt über eine hervorragende Akustik, das Forum Paracelsus hingegen über eine sehr eingeschränkte. Als Veranstaltungsort hat das Forum Paracelsus durchaus seine Vorzüge, keine Frage. Und ja, es wird wahrscheinlich zu wenig genutzt. In der Reithalle soll eine Kuration installiert werden, die sich darum kümmert, dass genügend Anlässe dort stattfinden. Das ist einer der Unterschiede zum Forum Paracelsus.
Schmidt: Aus meiner Sicht sollte eine solche Kuration auch im Forum Paracelsus stattfinden.
Metzger Biffi: Ja, vielleicht könnte man da noch etwas mehr machen, da stimme ich zu. Zumal der Kulturtourismus eine immer wichtigere Rolle einnehmen wird.
Stichwort Kulturtourismus: Bei der Informationsveranstaltung wurde eine Experteneinschätzung zur Wertschöpfung vorgestellt. Dem Gemeinderat lag diese im Vorfeld aber nicht vor. Ihre Meinung dazu?
Metzger Biffi: Meines Wissens nach hat diese Experteneinschätzung zu diesem Zeitpunkt noch nicht existiert. Gemäss meinen Abklärungen wurde diese Einschätzung im Rahmen der generellen St.Moritzer Tourismusstrategie erarbeitet.
Schmidt: Die Reithalle wurde ausführlich im Gemeinderat behandelt, deshalb hätte der Gemeinderat im Vorfeld die Experteneinschätzung sehen müssen, um diese kritisch hinterfragen zu können. Stattdessen wurde diese erst beim Informationsanlass präsentiert. Natürlich stellen sich hier Fragen: Wer hat das finanziert, wer hat das in Auftrag gegeben und warum so spät? Zumal die Wertschöpfung immer eine Rolle spielt, besonders bei einem Projekt in der Grössenordnung der Reithalle. Über den Projektierungskredit wurde vor zwei Jahren abgestimmt, also hätte man auch genug Zeit gehabt, sich diese Einschätzung früher einzuholen.
Metzger Biffi: Das wäre durchaus wünschenswert gewesen, da stimme ich zu. Nichtsdestotrotz: Die nun vorliegende Analyse zeigt auf, dass eine Reithalle touristische Vorteile bringt. Und diese sind durchaus interessant und aufschlussreich.
Wie schätzen Sie den errechneten Mehrwert aus dieser Analyse ein?
Schmidt: Ich stelle die Analyse und die Ergebnisse infrage. Man redet in der neuen Einschätzung von 213 Eventtagen. Bei einer Gemeinderatssitzung ist ein anderer Experte von 115 Tagen ausgegangen. Nur schon die Differenz dieser beiden Expertenaussagen ist gross. Wenn wir mit 115 Veranstaltungstagen pro Jahr rechnen, würde das bedeuten, dass dort jeden dritten Tag ein Anlass stattfinden soll. Das ist nicht realistisch.
Metzger Biffi: Es stimmt, in der Betriebskostenrechnung sind wir von 115 bis 120 Anlässen ausgegangen. Aber in der Halle können auch zwei Anlässe gleichzeitig stattfinden: Zum Beispiel eine Kunstausstellung und ein Apér, die zeitgleich stattfindet. Die 213 Eventtage in der Studie haben mich auch stutzig gemacht, deshalb habe ich bei den Verfassern nachgehakt: Die 213 Veranstaltungstage sind das mittelfristige Potenzial, darauf muss man hinarbeiten. Aber durch eine gezielte Kuration ist das durchaus möglich. Ziel ist es, zusätzlich zu den bestehenden Anlässen neue Anlässe zu generieren.
Gemäss der Analyse werden aus einem Franken aus der öffentlichen Hand 3,3 Franken an touristischem Umsatz generiert. Das tönt nach beträchtlichen Mehreinnahmen, oder?
Schmidt: Wenn wir im Detailhandel von einer hoch angesetzten Ebit-Marge von zehn Prozent ausgehen und von dieser 15 Prozent Steuern an die Gemeinde fliessen, sind das ausgehend von 3,3 Millionen unter dem Strich 50 000 Franken. Auch wenn man von 100 000 Franken für die Gemeinde ausgeht, steht dies nicht im Verhältnis zu den jährlichen Kosten von 1,3 Millionen Franken. Zumal die Wertschöpfung nur umverteilt wird: In der Hauptsaison findet zum Beispiel ein Jazz-Anlass im Dracula oder eine Auto- oder Kunstausstellung an einem anderen Ort statt. Diese Anlässe könnten dann zwar in der Reithalle stattfinden, aber dafür fehlen den bisherigen Veranstaltern und Hoteliers Einnahmen. Ähnliche Annahmen hinsichtlich der Wertschöpfung wurden damals auch beim Ovaverva getroffen, man ging von zusätzlichen Logiernächten und Konsumausgaben aus. Ich bezweifle aber, dass das eingetätigt ist. Eine Reithalle wird niemals zu so einem Leuchtturmprojekt, wie es die Elbphilharmonie in Hamburg oder das Opernhaus in Sydney sind. Deshalb glaube ich nicht, dass der zusätzliche Spillover-Effekt so gross ist, wie es die Expertenanalyse zeigt. Dies zeigen auch andere Studien, bei welchen das Verhältnis pro investiertem Franken aus der öffentlichen Hand deutlich unter 1 liegt.
Metzger Biffi: Ich glaube durchaus, dass die Reithalle zu einem Leuchtturmprojekt in den Alpen werden kann und zusätzliche Gäste ins Tal bringen wird. Es gibt nichts Vergleichbares im Alpenraum wie dieses Objekt. Die neue Reithalle ist eine Riesenchance, die wir nutzen müssen.
Die Analyse zeigt auf, dass die Reithalle mehr als 10 000 zusätzliche Logiernächte generieren könnte und zudem das Potenzial böte, die Saison zu verlängern. Ganz im Interesse des Tourismus?
Schmidt: Vielleicht gibt es zwei, drei zusätzliche Events, welche die Sommersaison etwas in die Länge ziehen könnten, aber nicht in dem Ausmass, wie es von den Experten veranschlagt wird.
Metzger Biffi: Die Saisonverlängerungen sind aber ein ausschlaggebender Punkt: Gerade der Kulturtourismus kann hier eine grosse Wirkung auslösen. Das setzt natürlich voraus, dass eng mit St.Moritz Tourismus zusammengearbeitet wird und die Anlässe entsprechend vermarktet und verkauft werden. Oberstes Ziel muss es sein, nicht nur Tagesgäste nach St.Moritz zu holen, sondern mehr Logiernächte zu generieren und die Saison zu verlängern.
Schmidt: Ich stelle generell eine Saisonverlängerung, ausgedehnt auf fast ein ganzes Jahr in Frage: Wir müssen uns bewusst sein, dass wir auch noch Zeit für Bauarbeiten, zum Beispiel bei der Renovation der Hotels oder beim Strassenunterhalt benötigen. Die Verschnaufpausen zwischen den Saisons braucht es.
Metzger Biffi: Die jeweiligen Bauarbeiten, welche in der Zwischensaison stattfinden müssen, stehen in keinem Widerspruch zur touristischen Saisonverlängerung. Zumal auf den Strassen auch den ganzen Sommer hindurch gearbeitet wird; egal, ob wir uns in der Saison befinden oder nicht. Und die Hotelbetriebe, die jetzt in der Nebensaison offen haben, sind extrem gut ausgelastet. Das beweist, dass die Zwischensaisons grosses Potenzial haben. Die Bestrebungen, darum die Saison zu verlängern, müssen wir unbedingt aufrechterhalten.
Schmidt: Aber bereits jetzt sind wir während der Winter- und Sommersaison sehr gut ausgelastet, wo sollen die 10000 zusätzlichen Logiernächte durch die Reithalle generiert werden und in der Hauptsaison Platz finden?
Metzger Biffi: Ich gehe davon aus, dass das Fachleute berechnet haben. Ich masse mir nicht an, das besser zu wissen als die Experten.
Schmidt: Wenn diese Experten aber von der Exekutive beauftragt und von der Gemeinde bezahlt werden, stellt sich schon die Frage, welche Motivation und Interessen dahinterstehen, eine solche Aussage zu tätigen.
Was zur nächsten Frage führt: Der Gemeindevorstand steht sehr geschlossen hinter dem Projekt. Wie sehr darf und soll sich die Exekutive in solch einem Abstimmungskampf engagieren?
Metzger Biffi: Was den Informationsanlass im Reine Victoria angeht, bin ich persönlich auch der Meinung, dass es keine Information im eigentlichen Sinne und nicht ideal war. Das bedauere ich etwas, denn bei einem solchen Anlass sollte es ausschliesslich darum gehen, objektiv über die Fakten zu informieren. Der Informationsanlass ging etwas einseitig in eine Richtung, obwohl ich für die Sanierung der Reithalle bin.
Schmidt: Das ist nicht das erste Mal, dass das in St.Moritz passiert. Aber nun hat es Ausmasse angenommen, die definitiv zu weit gehen. An dem Abend selbst zwei Aperos anzubieten, eine Analyse vorzustellen, von welcher der Gemeinderat nichts wusste, eine Zeitschrift der Pro-Reithallen-Fraktion zu verteilen sowie Ja-Parolen-Plakate im Foyer aufzuhängen, hat für mich nichts mit einem neutralen Informationsanlass zu tun, sondern den Charakter eine Werbeveranstaltung. Zudem hat der Gemeindepräsident, der sehr viel Eigeninteresse an der Reithalle hat, den Seniorenanlass der Gemeinde missbraucht, indem er die Teilnehmenden aufgefordert hat, dem Reithallenprojekt zuzustimmen und Pro-Reithallen-Werbung zu verteilen. Dieses Auftreten ist inakzeptabel, weshalb ich die GPK auffordere, im Zusammenhang mit diesen Vorfällen tätig zu werden.
Würde eine Gesamtplanung des Ludains-Areals ohnehin nicht mehr Sinn machen, als sich jetzt diese Chance mit dem Um- und Anbau der Reithalle zu vergeben?
Schmidt: Eine Quartierplanung hätte definitiv stattfinden sollen, es wurde zu wenig strategisch vorgegangen. Die von Coop gekaufte Postgarage steht im Raum, die Eisarena Ludains ist ohnehin sanierungsbedürftig, und sofern ein regionales Eissportzentrum realisiert wird, käme dieser Ludains-Standort infrage – allenfalls könnte dieser Platz sogar komplett frei werden. Aus meiner Sicht möchte man die Reithalle jetzt schnell durchdrücken, ohne den Gesamtkontext zu betrachten.
Metzger Biffi: Das stimmt so nicht. Es gab sehr wohl Überlegungen, die das ganze Areal miteinbeziehen. Bei der Erarbeitung des kommunalen räumlichen Leitbildes wurde auch über mögliche Standorte des regionalen Eissportzentrums gesprochen. Der Standort bei Ludains wurde geprüft, aber die Gegebenheiten vor Ort– direkt am See gelegen – sind ungünstig und das Gelände wurde dafür ausgeschlossen. Das KRL hat im 2020 öffentlich zur Mitwirkung aufgelegen. Die Entwicklung des Ludains-Areals und des Seeufers vollzieht sich nach und nach. Man hat die Reithalle definitiv nicht isoliert geplant.
15,3 Millionen soll die Reithalle die Gemeinde kosten, jährliche Betriebskosten von rund 500 000 werden anfallen. Ist diese Kostenrechnung realistisch?
Schmidt: Aus meiner Sicht ist dies nicht realistisch. In der Botschaft wird bereits fest mit Sponsoren- und Kantonsgeldern kalkuliert. Wenn diese Gelder aber nicht kommen, reichen die 500 000 Franken nirgends hin. Man hat sich zu wenig mit alternativen Finanzierungsmöglichkeiten beschäftigt. Wurde zum Beispiel überlegt, die Liegenschaft im Baurecht an jemanden abzugeben, der dort mit gewissen, von der Gemeinde vorgegebenen Rahmenbedingungen etwas realisieren möchte? Oder ist man an Mäzene herangetreten, die Kultur fördern möchten? Man muss sich bewusst sein, dass man einem Investor auch etwas bieten muss.
Metzger Biffi: 2016 wurde die Reithalle im Baurecht ausgeschrieben, und Interessierte wurden gebeten, Ideen und Projekte einzureichen. Die Gemeinde war bereit, vier Millionen als Sockelbeitrag beizusteuern. Drei Eingaben sind innert Frist gemacht worden sowie zwei weitere verspätet, eine wurde letztendlich weiterverfolgt. Geplant war auch ein Kulturzentrum, zwei Jahre lang hatte man das Projekt verfolgt – schlussendlich erfolglos, weil man unter anderem an der Finanzierung scheiterte. Also hat sich die Gemeinde dem Projekt angenommen. Und unter dem Aspekt der Gemeinnützigkeit ist es nun mal so, dass Gemeinden in die Pflicht genommen werden. Ich gehe auch davon aus, dass die Posten der Sponsorengelder in den aufgeführten Betriebskosten ordentlich geprüft wurden und realistisch sind.
Schmidt: Aber bei der Reithalle wird bereits mit Mieteinnahmen gerechnet, welche ich als zu hoch erachte: Welcher lokale Theater- oder Sportverein ist bereit, 450 Franken Tagesmiete zu bezahlen? Zumal man diese Einnahmen einem Restaurant oder einem Hotel wegnimmt, die Wertschöpfung wird nur umverteilt.
Die Frage ist also, kann sich die Gemeinde die Reithalle leisten – besonders im Hinblick darauf, dass noch weitere Grossbauprojekte wie das Schulhaus und der regionale Flughafen in Bälde anstehen?
Schmidt: Der Kostenaspekt wurde viel zu wenig berücksichtigt. Derzeit wird proklamiert: Aufgrund der diesjährigen Erfolgsrechnung kann sich St.Moritz die Reithalle leisten. Das ist eine gefährliche Aussage. Die Reithalle und weitere anstehende Projekte werden uns in den künftigen Erfolgsrechnungen teuer zu stehen kommen, zum Beispiel werden Abschreibungen von Quadrellas und dem Alterszentrum fällig. Und durch die Inflation werden hohe Zinskosten auf uns zukommen. Auf kurz oder lang wird eine Fremdfinanzierung ins Spiel kommen müssen, die liquiden Mittel werden nicht ausreichen. Das muss in der Budget- und Kostenfrage berücksichtigt werden.
Metzger Biffi: Ich bin der Meinung, dass sich St. Moritz die Reithalle leisten soll. Es ist eine Investition in den Tourismus, die dringend notwendig und sinnvoll ist. Klar, man muss die Zahlen genau anschauen und darf diese nicht schönfärben, und natürlich besteht die Hoffnung, dass wir das Jahr 2023 – wie das bereits 2022 der Fall sein wird– besser abschliessen, als es das Budget vorsieht. Aber die Vorzeichen stehen gut, hier braucht es etwas Zuversicht.
Sofern die Kreditvorlage an der Urne scheitert, stellt sich die Frage: Wie geht es dann mit der Reithalle weiter?
Metzger Biffi: Ich hoffe, dass wir uns dieser Frage nicht stellen müssen. Es gibt keine Alternative. Denn dann hätten wir ein baufälliges Objekt am Seeufer stehen, welches nicht weiterentwickelt werden kann. Wahrscheinlich wäre ein Abbruch dann die wahrscheinlichste Variante. Das wäre mehr als traurig.
Schmidt: Wenn die Reithalle nicht angenommen wird, muss man irgendwann den Schlussstrich ziehen und beim Kanton beantragen, das Gebäude aus dem Schutzstatus zu entlassen und abzureissen. Aber das bietet vielleicht auch die Chance, dort etwas Neues zu realisieren, welches sich für die Gemeinde rentiert. Falls der Kanton nicht zustimmt, muss man ihn in die Pflicht nehmen.
Metzger Biffi: Der Charme dieses einzigartigen Objektes ginge mit einem Neubau für immer verloren.
Zum Schluss eine Carte blanche: Kurze Argumente für und gegen die Reithalle.
Metzger Biffi: Es ist eine Investition in ein wichtiges Kulturgut, das erhalten wird und für die Zukunft weiterentwickelt wird. Das Projekt ist relevant für die Gesellschaft. Die Strahlkraft der Reithalle und den touristischen Mehrwert schätze ich als sehr hoch ein.
Schmidt: Aus ökonomischer Sicht macht die Reithalle keinen Sinn und ist in dieser Art und Weise zu teuer. Besser früher als später müsste man über Finanzierungsfragen der Gemeinde nachdenken müssen und allfällige Steuererhöhungen werden früher zur Diskussion stehen, als uns lieb ist. Deshalb lehne ich das Projekt ab.
Das Interview führte Denise Kley.
Fotos: Marlon Tramer
als Mahnmal stehen lassen. Für die zukünftige Generation, wie man es nicht machen soll. Ebenso das Parkhaus, die Kunsteisbahn, das Hallebenbad, das Heilbad, die Signalbahn. Was ist eigentlich nicht sanierungsbedürftig im ach so noblen St. Moritz.