«Wald und Klimawandel», «Landwirtschaft» sowie «Regionalmanagement und Naturgefahren». Zu diesen drei Themenbereichen haben 16 Studierende im Rahmen des Master Regionalmanagements in Gebirgsräumen – kurz Alpenmaster – praxisbezogene Beiträge erstellt und diese in der alten Turnhalle in Cinuos-chel präsentiert.
Für Karin Zbinden, Dozentin für Sozialwissenschaften an der Berner Fachhochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften BFH HAFL, stellt diese Möglichkeit zur praxisnahen Auseinandersetzung mit Studienthemen in der Natur eine willkommene Abwechslung zum Studienalltag dar. «Die Studierenden bringen alle sehr unterschiedliche Hintergründe und Erfahrungen mit», so Zbinden am Montagabend bei der ersten Präsentationsrunde einführend, «deshalb lautete hier die Aufgabe, individuell eine andere Disziplin dazuzunehmen, in die Breite zu forschen, anstatt sich nur im eigenen Forschungsthema zu vertiefen».
Dazu bietet das Alpenmaster seit einigen Jahren den Studierenden die Möglichkeit, im Herbst zwei Wochen lang Gebirgsräume selbst zu erleben und sich vor Ort mit Gegebenheiten und Problemstellungen auseinanderzusetzen und mit den lokalen Akteuren in Kontakt zu treten, um so aus erster Hand Wissen und Erfahrungen zu sammeln. Die räumliche Basis bildet dabei das Ferien- und Lagerhaus Ospiz Chapella in S-chanf. Karin Zbinden schätzt daran, «dass die Studierenden hier viel in der Natur unterwegs sind, während den Exkursionen viele Fragen stellen können, um daraus dann selbstständige Ideen und Projekte zu entwickeln, ihr Wissen zu vernetzen und darauf aufbauend weiterzuforschen». Dass im Gegenzug auch die Akteure vor Ort von der Forschungsarbeit der Alpenmaster-Studenten profitieren können, liegt beim lokalen Bezug der Projektarbeiten auf der Hand. Beispielsweise durch Arbeiten zu den Auswirkungen des Klimawandels auf Wald- und Forstwirtschaft, auf Schutzwald und Weidegebiete im Engadin, zu landwirtschaftlichen Themen wie Nutztierhaltung, Safrananbau oder Bio-Labels, aber auch zu Themen wie Naturgefahren, Bodenerosion oder die Planung von Solarparks in den Bergen.
Sowohl bei der Erarbeitung als auch bei der Präsentation ihrer Projektarbeiten profitierten die Studierenden vom direkten Austausch mit externen wie lokalen Experten der Forst- und Waldwirtschaft. Einer ist der Initiant dieser Projektwochen im Engadin, Jean-Jacques Thormann. Er ist Dozent für Forstwirtschaft und Vertiefungsleiter Master of Science in Life Sciences Waldwissenschaften an der BFH HAFL.
Weitere Informationen: www.bfh.ch
Text und Foto: Jon Duschletta
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