Ziel der Arbeit im Rahmen eines Umwelteinsatzes ist es, die revitalisierte Aue bei Bever von Lupinen, einer fremdländischen, sich invasiv verhaltenden Pflanze zu befreien.
Die Revitalisierung der Auenlandschaft entlang des Inn bei Bever ist eine Erfolgsgeschichte. Die Revitalisierung hat eine wilde, dynamische Flusslandschaft geschaffen. Nicht nur Touristen zieht das attraktive Gebiet an, auch viele, sehr selten gewordene Pflanzenarten haben hier einen neuen Lebensraum gefunden. Damit das so bleibt, trafen sich am letzten Montagmorgen sechs junge Menschen zum Arbeitsbeginn mit der Leiterin des Einsatzes, Nathalie Straub. Ausgerüstet mit Pickel und Abfallsäcken ging es zur Inn-Aue. Sechs Arbeitsstunden standen den Jugendlichen bevor. Bei Wind, Wetter und Hitze ging es darum, nicht einheimische Pflanzen aus dem Auengebiet von nationaler Bedeutung zu entfernen.
Die Vielblättrige Lupine – ein attraktiver Neophyt
Die Problempflanze, die in diesem Ferienjob bekämpft wird, ist die Vielblättrige Lupine. Die Art ist ursprünglich aus Nordamerika und wurde in Europa als Gartenpflanze eingeführt. Attraktiv und beliebt ist die Lupine, leider aber verdrängt die konkurrenzstarke Pflanze auch die einheimische Flora und Fauna. Soll die Förderung der gefährdeten Arten im revitalisierten Gebiet weiter erfolgreich sein, muss die Lupine folgerichtig bekämpft werden. Dies kommt insbesondere den beiden Vogelarten, dem Flussregenpfeifer und dem Flussuferläufer zugute. Diese beiden Limikolen brüten auf offenen Kiesbänken und sind wichtige Zielarten im Gebiet.
Die Lupinen werden durch Ausreissen oder Aushacken, also mit viel Handarbeit entfernt. Die grosse Arbeit kann nur mit möglichst vielen Händen erledigt werden. So sind dieses Jahr nicht nur Schüler aus der Region im Einsatz. Bereits im Juni war eine Gruppe von Zivildienstleistenden der Stiftung Umwelteinsatz aktiv.
Ein Pilotprojekt des ANU
Die Idee, Ferienjobs für Natureinsätze auszuschreiben, ist wohl nicht so verbreitet. Aus diesem Grund interessieren die Ergebnisse aus Bever. Verlaufen die Arbeiten erfolgreich, so ist eine Weiterführung denkbar. Die Arbeiten im Rahmen eines Pilotprojekts des kantonalen Amtes für Natur und Umwelt werden von der Gemeinde Bever unterstützt. Diese sorgt für eine fachgerechte Entsorgung der Neophyten. Neben der Arbeit zugunsten der Biodiversität zählt denn auch noch etwas anderes: junge Menschen werden in die Natur geführt und tragen zu deren Erhaltung bei. Ein ebenso wichtiges Anliegen für die Zukunft.
Und was sagen die Jungen dazu? Die Rückmeldungen zeigen, dass alle wieder mitmachen würden und es cool finden, einen sinnvollen Job zu machen, anstatt herumzuhängen. Nach der langen Zeit in den Schulzimmern sei es eine gute Abwechslung, den ganzen Tag draussen zu sein, körperlich zu arbeiten und noch dazu für eine gute Sache. (Einges.)
Mitmachen beim Umwelteinsatz
Falls noch jemand Interesse an der Mitarbeit beim Umwelteinsatz in den Inn-Auen bei Beverhat, kann er oder sie sich hier melden: heidi.juen@oekoskop.ch. Eine zweite Einsatzwoche findet vom 24. bis zum 28. Juli statt.
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