Seit mehreren Monat schwelt bei der Stiftung Gesundheitsversorgung Oberengadin (SGO) ein Konflikt, welcher zunehmend in der Öffentlichkeit ausgetragen worden ist. Eine Interessengemeinschaft mit dem Namen IG Pro Medico Plus hatte der operativen Führung unter anderem vorgeworfen, sie würden Verstösse gegen das Arbeitsgesetz tolerieren oder ihre Fürsorgepflicht gegenüber Mitarbeitenden verletzen. Ende Juni gelangte die IG mit der Kritik an den Kanton, welcher eine Prüfung dieser und anderer Vorwürfe eingeleitet hat. Die EP/PL hat am 29. Juli darüber berichtet.
Ins Schussfeld der IG-Kritik geraten waren auch der VR und der Stiftungsrat (SR), weil sie nicht bereit gewesen seien, die Anliegen der Interessengemeinschaft anzuhören. Und auch zwischen dem VR und dem SR herrschte dicke Luft: Gemeindevertreter im Stiftungsrat hatten offenbar Gespräche mit Mitgliedern der IG geführt, was die VR-Präsidentin und ein weiterer Verwaltungsrat als Vertrauensverlust eines Teils des Stiftungsrates in die Arbeit des VR und der Geschäftsleitung taxierten, worauf sie Ende Juli zurücktraten.
Seit Ende Juli ist der bisherige VR-Vize Prof. Dr. med. Gian A. Melcher ad interim Präsident des Verwaltungsrates. In einem ausführlichen Interview in der EP/PL von morgen Dienstag sagt er, was seine ersten Aufgaben nach Amtsübernahme waren. Und er verkündet erste, konkrete Massnahmen um die Situation im Spital wieder zu beruhigen. Seit dem 14. August gibt es bei der SGO eine externe Meldestelle, an die sich Mitarbeitende wenden können, wenn sie mit ihren Anliegen nicht gehört werden. Zudem wird noch im September eine Mediation stattfinden. Und bis im ersten Quartal 2024 soll auch eine Personalkommission installiert sein.
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