Aus der ganzen Schweiz waren sie angereist, die rund 50 Bodenkundlerinnen und Bodenkundler der gleichnamigen Gesellschaft, kurz BGS. Das reich befrachtete Programm ihrer diesjährigen Jahresexkursion begann am Freitagvormittag in Sent mit einem lehrreichen Spaziergang durch die vielfältige Natur- und Kulturlandschaft.
Angelika Abderhalden, Landschaftsökologin und Geschäftsleiterin der Fundaziun Pro Terra Engiadina, führte die illustre Gruppe an verschiedene Standorte und gab dort spannende Informationen über Sent und seine Bevölkerung preis, über die ab 1890 auf Initiative der Società d’Ütil Public entstandenen Alleen in Richtung Val Sinestra, über die Besiedlung der Gegend und die Schaffung der Ackerterrassen – Getreidefunde zeugen von einer Besiedelung der Gegend schon um 1800 vor Christus – bis hin zur Kultur- und Heckenlandschaft, Klima und Geologie und auch dem Vorkommen und der Bedeutung des Mineralwassers im sogenannten geologischen Engadiner Fenster im Unterengadin.
Maurus Fischer, er ist in der Abteilung Technischer und betrieblicher Umweltschutz des kantonalen Amts für Umweltschutz zuständig für den Bereich Boden, führte kurz ins kantonale Boden-Beobachtungsnetz als Teilaspekt der Biodiversitätsstrategie des Kantons ein ehe die HAFL-Mitarbeiterinnen Anina Schmidhauser und Roxane Tuchschmid anhand von zwei ausgehobenen Bodenprofilen oberhalb und unterhalb von Sent zur fachlichen Diskussion einluden, ob der hiesige Boden nun der Klassifizierung des Bodentypus Phäozem entspricht oder nicht.
Der Samstag schliesslich stand im Zeichen der Revitalisierungsprojekte von Flaz und Inn im Gebiet Samedan und wurde mit einer Baustellenbesichtigung des neuen Albula-Bahntunnels abgeschlossen.
Mehr zu den beiden Themen Klassifizierung des Bodentyps Phäozem und Revitalisierung und Hochwasserschutz im Oberengadin gibts zum Nachlesen in der Dienstagsausgabe vom 5. September.
Autor und Foto: Jon Duschletta
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