Das beste Resultat erzielte der amtierende Nationalratspräsident Candinas mit 28'400 Stimmen, gefolgt von Martullo-Blocher mit 21'795 Stimmen. Knapp dahinter rangierte Jon Pult mit 21'290 Stimmen. Der Neue, Roman Hug, erzielte 16'595 Stimmen und lag damit knapp vor der bisherigen Nationalrätin Anna Giacometti mit 16'184 Stimmen.
Mit Giacometti und Martullo-Blocher sitzen für Graubünden nur noch zwei Frauen im Nationalrat. Den Sitz der nicht wieder angetretenen Sandra Locher Benguerel (SP) hat jetzt Hug inne.
Er fühlte sich deswegen nicht in der Bredrouillle - schliesslich habe ihn das Bündner Stimmvolk gewählt, sagte er der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Er will sich in der grossen Kammer für mehr Föderalismus einsetzen.
Froh über seine Wahl zeigte sich auch seine Parteikollegin Martullo-Blocher. Sie hoffe, dass sich der Fokus nun wieder mehr jenem der SVP angleiche "und nicht dem von Links-Grün", sagte sie vor den Medien in Chur. Dabei sei sie sehr froh, den Parteipräsidenten Hug an ihrer Seite zu haben.
FDP sorgt für Überraschung
Für die grösste Überraschung sorgte jedoch Anna Giacometti. Ihr Amt galt als besonders gefährdet, weil sie parteiintern von Alt-Regierungsrat Christian Rathgeb herausgefordert worden war. Mit seinem soliden Leistungsausweis hätte der FDP-Mann dem Partei-Aushängeschild den Platz strittig machen können. Am Schluss lag Rathgeb aber 6'278 Stimmen hinter Giacometti.
Auch hätte es durchaus passieren können, dass sich die Mitte den FDP-Sitz schnappt. Giacometti zeigte sich deshalb im Gespräch mit Keystone-SDA sehr erfreut über die Stimmen ihres Parteikollegen. Diese seien sehr wichtig gewesen, um den Sitz zu halten.
SP-Niederlage wegen Klima-Allianz
Für Pult ist die Niederlage der SP auf die sogenannte Klima-Allianz zurückzuführen - die Listenverbindung mit der GLP, den Grünen und der Liste Freie Unabhängige Bündner. GLP und Grüne verloren zusammen 2,4 Prozentpunkte Wähleranteile und kommen auf gesamthaft 6,3 (GLP) und 5,2 Prozent (Grüne). Der Gewinn der SP um 0,7 Prozentpunkte konnte diesen Verlust nicht wett machen.
Trotzdem wolle man auch in Zukunft auf die Listenverbindung setzen, so der SP-Parteipräsident Andri Perl im Gespräch mit Keystone-SDA. Schliesslich habe man vor vier Jahren nur dank der Klima-Allianz den zusätzlichen Sitz gewonnen. Fraglich bleibt, ob Graubünden in vier Jahren überhaupt noch fünf Nationalratssitze zur Verfügung hat, oder ob aufgrund des Bevölkerungswachstums in anderen Regionen der Schweiz eine Verschiebung stattfindet. "Dann wäre der Wahlkampf bedeutend weniger spannend", so Perl.
Auch für den wiedergewählten Nationalrat und aktuellen Präsidenten der grossen Kammer, Martin Candinas, dürfte der Ausgang der Wahl schon früh klar gewesen sein. Der Mitte-Mann aus dem Bündner Oberland führte seit den ersten Zwischenresultaten. Mit einem Ergebnis solchen Ausmasses hätte er nicht gerechnet, sagte er der Nachrichtenagentur. Er freue sich nun nach seinem Präsidialjahr auf vermehrtes politisches Mitwirken im Nationalrat. Sein Fokus liege auf einer Politik "für die Berggebiete".
Bisherige punkten im Ständerat
Die beiden bisherigen Bündner Ständeräte Stefan Engler (Mitte) und Martin Schmid (FDP) haben im ersten Wahlgang das absolute Mehr von 22'000 Stimmen erreicht und sind somit wiedergewählt. Engler erzielte 38'316 Stimmen, Schmid kam auf 33'611 Stimmen.
Die beiden bisherigen Räte sitzen bereits seit 2011 in der kleinen Kammer und können jetzt nochmals vier Jahre anhängen. 2026 wird Mitte-Mann Engler voraussichtlich als Ständeratspräsident vorgeschlagen.
Der einzige Herausforderer Hans Vetsch (Parteilos) hatte mit 5723 erreichten Stimmen keine ernsthaften Chancen. Der Parteiunabhängige ist allerdings kein Unbekannter im Bergkanton. Im Herbst 2022 trat er bei den Gesamterneuerungswahlen für die Bündner Regierung an. Er war aber auch damals deutlich auf dem letzten Platz gelandet.
Die Wahlbeteiligung lag beim Ständerat bei 38,9 Prozent, beim Nationalrat bei 43 Prozent.
Mit Giacometti und Martullo-Blocher sitzen für Graubünden nur noch zwei Frauen im Nationalrat. Den Sitz der nicht wieder angetretenen Sandra Locher Benguerel (SP) hat jetzt Hug inne.
Er fühlte sich deswegen nicht in der Bredrouillle - schliesslich habe ihn das Bündner Stimmvolk gewählt, sagte er der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Er will sich in der grossen Kammer für mehr Föderalismus einsetzen.
Froh über seine Wahl zeigte sich auch seine Parteikollegin Martullo-Blocher. Sie hoffe, dass sich der Fokus nun wieder mehr jenem der SVP angleiche "und nicht dem von Links-Grün", sagte sie vor den Medien in Chur. Dabei sei sie sehr froh, den Parteipräsidenten Hug an ihrer Seite zu haben.
FDP sorgt für Überraschung
Für die grösste Überraschung sorgte jedoch Anna Giacometti. Ihr Amt galt als besonders gefährdet, weil sie parteiintern von Alt-Regierungsrat Christian Rathgeb herausgefordert worden war. Mit seinem soliden Leistungsausweis hätte der FDP-Mann dem Partei-Aushängeschild den Platz strittig machen können. Am Schluss lag Rathgeb aber 6'278 Stimmen hinter Giacometti.
Auch hätte es durchaus passieren können, dass sich die Mitte den FDP-Sitz schnappt. Giacometti zeigte sich deshalb im Gespräch mit Keystone-SDA sehr erfreut über die Stimmen ihres Parteikollegen. Diese seien sehr wichtig gewesen, um den Sitz zu halten.
SP-Niederlage wegen Klima-Allianz
Für Pult ist die Niederlage der SP auf die sogenannte Klima-Allianz zurückzuführen - die Listenverbindung mit der GLP, den Grünen und der Liste Freie Unabhängige Bündner. GLP und Grüne verloren zusammen 2,4 Prozentpunkte Wähleranteile und kommen auf gesamthaft 6,3 (GLP) und 5,2 Prozent (Grüne). Der Gewinn der SP um 0,7 Prozentpunkte konnte diesen Verlust nicht wett machen.
Trotzdem wolle man auch in Zukunft auf die Listenverbindung setzen, so der SP-Parteipräsident Andri Perl im Gespräch mit Keystone-SDA. Schliesslich habe man vor vier Jahren nur dank der Klima-Allianz den zusätzlichen Sitz gewonnen. Fraglich bleibt, ob Graubünden in vier Jahren überhaupt noch fünf Nationalratssitze zur Verfügung hat, oder ob aufgrund des Bevölkerungswachstums in anderen Regionen der Schweiz eine Verschiebung stattfindet. "Dann wäre der Wahlkampf bedeutend weniger spannend", so Perl.
Auch für den wiedergewählten Nationalrat und aktuellen Präsidenten der grossen Kammer, Martin Candinas, dürfte der Ausgang der Wahl schon früh klar gewesen sein. Der Mitte-Mann aus dem Bündner Oberland führte seit den ersten Zwischenresultaten. Mit einem Ergebnis solchen Ausmasses hätte er nicht gerechnet, sagte er der Nachrichtenagentur. Er freue sich nun nach seinem Präsidialjahr auf vermehrtes politisches Mitwirken im Nationalrat. Sein Fokus liege auf einer Politik "für die Berggebiete".
Bisherige punkten im Ständerat
Die beiden bisherigen Bündner Ständeräte Stefan Engler (Mitte) und Martin Schmid (FDP) haben im ersten Wahlgang das absolute Mehr von 22'000 Stimmen erreicht und sind somit wiedergewählt. Engler erzielte 38'316 Stimmen, Schmid kam auf 33'611 Stimmen.
Die beiden bisherigen Räte sitzen bereits seit 2011 in der kleinen Kammer und können jetzt nochmals vier Jahre anhängen. 2026 wird Mitte-Mann Engler voraussichtlich als Ständeratspräsident vorgeschlagen.
Der einzige Herausforderer Hans Vetsch (Parteilos) hatte mit 5723 erreichten Stimmen keine ernsthaften Chancen. Der Parteiunabhängige ist allerdings kein Unbekannter im Bergkanton. Im Herbst 2022 trat er bei den Gesamterneuerungswahlen für die Bündner Regierung an. Er war aber auch damals deutlich auf dem letzten Platz gelandet.
Die Wahlbeteiligung lag beim Ständerat bei 38,9 Prozent, beim Nationalrat bei 43 Prozent.
Autor: sda
Foto: Nicolo Bass
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