Um 12.08 Uhr, am 13. Dezember 2023 war es so weit. Der Basler SP-Regierungsrat Beat Jans wurde von der Vereinigten Bundesversammlung im dritten Wahlgang mit 134 Stimmen zum neuen Bundesrat gewählt. Die Bündner Hoffnung Jon Pult blieb mit nur 43 Stimmen sogar hinter Daniel Jositsch zurück, welcher nicht auf dem offiziellen SP-Ticket stand, aber wohl trotzdem für viele Bürgerliche der Wunschkandidat war.
Jon Pult gab sich nach seiner Niederlage in einer ersten Reaktion gegenüber den Medien enttäuscht. Gleichzeitig sei er aber auch glücklich über die Wahl von Jans in den Bundesrat. «Er ist ein Weggefährte, ein Freund und ein sehr guter Politiker. Er wird ein ausgezeichneter Bundesrat.»
Für den Bündner Mitte-Nationalrat Martin Candinas ist die Nicht-Wahl von Pult «bitter». Man habe sich eingesetzt und bis zuletzt gehofft, dass es klappt. Er sieht das Resultat als klares Statement für Beat Jans als neuen Bundesrat und nicht gegen Jon Pult. Die vielen Stimmen für Jositsch zeigten, dass die SP ihre Leute nicht im Griff habe. «Es gibt immer auch die Möglichkeit, nach vorne zu gehen und zu erklären, dass man als Kandidat nicht zur Verfügung steht.»
«Ich bin sehr enttäuscht, es wären viele Bündnerinnen und Bündner in Bern gewesen, um ein schönes Fest zu feiern», sagte die Bergeller FDP-Nationalrätin Anna Giacometti. Eine Erklärung für das schlechte Abschneiden von Pult hatte auch sie nicht zur Hand. Einmal mehr habe sich gezeigt, dass das Bonmot «Es wird nie so viel gelogen wie vor den Bundesratswahlen» einen Funken Wahrheit habe. Nicht verstehen kann sie, dass sich Daniel Jositsch nicht zurückgezogen hat. Ratlos zeigte sich auch Sandra Locher, eine der engsten Wahlkampfhelferinnen von Jon Pult, vor allem auch wegen der vielen Stimmen für Jositsch. Vorwürfe aber mache man sich keine. «Jon Pult und das kleine Wahlkampfteam haben am Dienstagabend zusammengesessen und gesagt, wir haben unseren Weg konsequent bestritten und unser Möglichstes gemacht.» Sicher müssten die Resultate aber mit etwas Abstand noch genauer analysiert werden.
was auch gut so ist. Jon Pult kann gut reden, aber das wars dann auch schon.