Was sich bereits in den ersten Monaten des Jahres abgezeichnete, setzte sich unvermindert fort: Das Jahr 2023 wird für die RhB ein Rekordjahr. Die unerwartet sehr positiven Entwicklungen, vor allem im Freizeit- und im touristischen Verkehr wirken sich auf das Geschäftsergebnis 2023 der RhB sehr positiv aus. «Die Frequenzen und Erträge auf den Hauptverkehrslinien nach Davos und ins Engadin via die Vereinalinie erreichen neue Spitzenwerte» steht in einer Medienmitteilung. Auch der Bernina Express ist ausserordent­lich gut unterwegs: Der Paradezug verzeichnet im Jahr seines 50-jährigen Jubiläums Zunahmen auf Jahresbasis von fast 50 Prozent gegenüber dem Rekordjahr 2019. Auch im Autoverlad liegt die Anzahl der transportierten Fahrzeuge erneut klar über der halben Million und damit auf Rekordkurs. Die RhB wird ein einmaliges Ergebnis präsentieren dürfen und rechnet aktuell mit einem Gewinn von grob geschätzt zehn Millionen Franken. Der Gewinn soll erneut den Reserven im Eigenkapital zugewiesen werden, um dadurch zukünf­tige Ergebnisschwankungen abfedern zu können. 

Anspruchsvolle Zukunftsaussichten
So unerwartet erfreulich sich das Jahr 2023 finanziell präsentiert, so anspruchsvoll sind die Zukunftsaussichten für die RhB. Erhebliche Kostensteigerungen aufgrund der Teuerungs- und Zinsentwicklung, Energieverknappung und zusätzlicher Perso­nal­bedarf sowie der nach wie vor sehr hohe Substanzerhaltungs- und Modernisierungsbedarf beim Rollmaterial und in den Werkstätten führen zu deutlichen Abgeltungserhöhungen zu Lasten der öffentlichen Hand. Es gehe darum, die nötige Verlässlichkeit bei der finan­ziellen Unterstützung von Investiti­onen in den Ausbau des Angebots, des Rollmaterials und auch der Infrastruk­tur zu erreichen. «Dazu laufen inten­sive Gespräche mit Bund und Kanton», heisst es in der Medienmitteilung der RhB. 

Personalmangel
Die Personalsituation ist seit einiger Zeit sehr angespannt, weshalb im Verlauf des Jahres 2023 einzelne Züge durch Bahnersatzbusse ersetzt werden mussten. Die RhB beschäftigt so viel Lokpersonal wie noch nie. Trotz den Rekrutierungen, dem Ausbau der Anzahl Ausbildungsplätze und verschie­denen eingeleiteten Entlastungsmassnahmen wie der Einmietung von Fremdpersonal und der Übernahme von Arbeiten durch andere Berufsgruppen ist es nicht gelungen, die Situation vollständig zu entschärfen. 

Zum Schutz der Mitarbeitenden und zur Einhaltung gesetzlicher Vorschrif­ten hat sich die RhB-Führung in Absprache mit dem Kanton Graubünden und dem Bundesamt für Verkehr (BAV) dazu entschieden, den Bedarf an Lokführerstunden zu reduzieren. 

Dies geschieht über eine Anpassung des Angebotes. «Schweren Herzens haben wir uns entschlossen, in diesem Winter auf die Vollmondfahrten sowie auf die Dampffahrten im Engadin, in der Surselva und auf die Dreiecksfahrten Engadin zu verzichten», sagt RhB-Direktor Renato Fasciati. Weitere Lokführerleistungen werden eingespart, indem der neue Landwassershuttle zurückgestellt und erst im Sommer 2025 lanciert wird. «Die RhB setzt alles daran, die Situation zu verbessern», heisst es in der Medienmitteilung weiter. 

Medienmitteilung RhB