Der erste Morgen im neuen Jahr zeigte sich von seiner schönsten Seite: die Landschaft nach dem Schneefall rein und weiss, der Himmel klar. Für jene, die sich auf einen morgendlichen Spaziergang im frischen Schnee gefreut hatten, kam allerdings bald die Ernüchterung. Sowohl im Dorf als auch ausserhalb zeigte sich vielerorts das gleiche Bild: liegengelassener Abfall von Böllern, Raketen, Vulkanen. In Scuol irrte sogar ein verwirrtes Reh mitten durchs Dorf. Der Lärm von Feuerwerk wirkt verstörend auf Tiere - sowohl auf Wild- als auch auf Haustiere. Hinzu kommt die Luftverschmutzung, was sowohl für die Umwelt als auch für die Gesundheit der Menschen schädlich sein kann. Viele Gemeinden in Graubünden haben bereits ein Feuerwerksverbot eingeführt. Eine Liste von Graubünden Ferien führt 30 Gemeinden auf, darunter zehn in Südbünden. Sieben zusätzliche Gemeinden werden mit «Feuerwerksverzicht» betitelt. Darunter sind die Gemeinden zu verstehen, die bewusst auf Feuerwerk verzichten. Trotz allem wurden beim Jahreswechsel wieder vermehrt Raketen und Böller gezündet. Wie kann es sein, dass das Verbot nicht eingehalten wird? Eine Erklärung ist die Kommunikation. Nicht überall wird das Verbot offensiv und für alle klar verständlich kommuniziert. Ein Hinweis auf der Internetseite reicht nicht, um auf Feuerwerksverbot aufmerksam zu machen. Banner im Dorf, Flyer in den Briefkästen und in den Hotels, Social Media-Aktionen wären angebracht. Auch sollten die Kontrollen mancherorts rigoroser durchgeführt werden. Schliesslich soll ein Verbot auch Wirkung zeigen. Umerziehen kann man die Menschen selten, aber wie heisst es so schön: Wo kein Kläger, da kein Richter.
f.hofmann@engadinerpost.ch
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