«Es tut weh». Marc Camichel, Stürmer des EHC St. Moritz, drückte das aus, was wohl alle Spieler der Engadiner am Samstagabend verspürten. Fünf Sekunden vor dem Ende der guten Partie beim heimstarken und favorisierten EHC Uzwil, gerieten die St. Moritzer auf die Verliererstrasse. Die St. Galler trafen aus dem Slot zum 3:2. «Das ist wirklich sehr schade. Einsatz und Solidarität waren top, es war unser bestes Spiel». Tatsächlich hätte die Mannschaft von Trainer Alexander Aufderklamm mindestens den einen, wenn nicht gar alle drei Punkte verdient gehabt. Denn bis zur 55. Minute führten sie mit 2:1, nach Toren von Armon Niggli und Kevin Eggimann, der in der 49. Minute einen Konter alleine vor Uzwil-Goalie Haag gekonnt abschloss. Und die Engadiner gefielen mit diszipliniertem Spiel. Doch die St. Moritzer hatten die Rechnung ohne den Topskorer der St. Galler, Breitenmoser, gemacht. Der Routinier traf zuerst fünf Minuten vor dem Ende mit einem Backhand-Schuss aus dem Gewühl heraus. Und dann fünf Sekunden vor Schluss mit einem Slapshot durch eine Spielertraube hindurch. Ein sehr glücklicher Ausgang für die Uzwiler und ein sehr unglücklicher für die Engadiner.
Moral intakt
Trotz der dritten Niederlage mit einem Tor Unterschied: Marc Camichel bleibt optimistisch, das Spiel läuft besser, die Jungen werden stärker. «Und die Moral ist gut, die Mannschaft hält zusam­men», betont der Flügel der ersten Linie. Und zeigt sich überzeugt, dass seine Equipe in den nächsten Wochen das Steuer herumreisst. «Dann könnten wir in einen Flow kommen», meint Camichel weiter. Dass es so lange dauert, bis die Mannschaft in Schwung kommt, führt der frühere Swiss-League-Stürmer auf die Bedingungen im Vorfeld der Meisterschaft zurück: «Wir hatten viel Regen und dadurch wenig Trainings». Dazu sieht er den knappen Bestand an Verteidigern als schwierig an. «Mit nur fünf Abwehrleuten durchzuspielen, ist nicht einfach.» Besserung zeichnet sich ab, der rekonvaleszente Nicolas Ducoli hat das Training nach seiner langwierigen Verletzung wieder aufgenom­men. Und vorne könnte bald Mattia Püntener zurückkehren, der am Sonntag bereits wieder mit den Junioren spielte.
Morgen gegen Glarus
Morgen Mittwochabend um 20.00 Uhr empfängt der EHC St. Moritz auf der Ludains den Liganeuling Glarner EC. Mit einem Sieg gegen die oft mit Churer Junioren verstärkten Glarner könnten die St. Moritzer die rote Laterne abgeben. Stephan Kiener

EHC Uzwil – EHC St. Moritz 3:2 (0:0, 1:1, 2:1)
Uzehalle Uzwil – 350 Zuschauer – SR: Philipp Spring/Jean-Claude Boder.
Tore: 22. Armon Niggli (Deininger, Beck) 0:1; 36. Aliesch (Moser, Lückhof) 1:1; 49. Eggimann (Camichel, Ravo) 1:2; 55. Breitenmoser (Lückhof, Veluscek) 2:2; 60. (59.55!) Breitenmoser (Strafe gegen St. Moritz angezeigt) 3:2.
Strafen: 6 mal 2 Minuten gegen Uzwil; 4 mal 2 Minuten gegen St. Moritz.
EHC Uzwil: Haag (Ströbel); Moser, Lückhof; Klopfer, Bischof; Gschwend, Müller; Buri, Altherr; Veluscek, Frick, Russo; Jäppinen, Breitenmoser, Fritz; Altherr, Peter, Allen; Holenstein, Aliesch, Meier.
EHC St. Moritz: Lony (Pelazzi); Hodel, Ravo; Elio Nino Fasciati, Jeuch; Kasserer; Eggimann, Iseppi, Camichel; Koch, Noah Arquint, Luca Roffler; Beck, Deininger, Armon Niggli; Cadisch, Gian-Luca Niggli.
Bemerkungen: St. Moritz ohne Ducoli (rekonvaleszent), Marco Roffler, Püntener (rekonvaleszent), Spataro (verletzt).