Die Jagdsaison 2023 ist beendet und die Standeskanzlei hat die Zahlen dazu veröffentlich: Wegen des schönen Wetters und der warmen Temperaturen fiel vor allem die Hirschstrecke auf der Hochjagd im Jahr 2023 tiefer aus als im Vorjahr. Um die hoch angesetzten Abschusspläne zu erreichen und die Reduktion der Hirschbestände weiterzuführen, war der Sonderjagdplan mit 2205 Hirschen und 297 Rehen auch im soeben zu Ende gegangenen Jahr sehr hoch.

Gesamtergebnis zufriedenstellend
Mitte November lag bereits in mittleren und höheren Lagen eine geschlossene Schneedecke. Für die Sonderjagd hatte dies in vielen Gebieten optimale Bedingungen zur Folge. Wegen der starken Schneefälle am ersten Dezemberwochenende musste die Bejagung dann aber im ganzen Kanton unterbrochen werden. Da sich die Hirsche in tiefgelegenen Wintereinstandsgebieten sammelten, konnte die Sonderjagd vor allem im Prättigau, im Rheintal, in Teilen der Surselva und in der Region Heinzenberg bis in das vordere Albulatal effizient fortgeführt werden. In den höhergelegenen Gebieten der Surselva, des Engadins und von Mittelbünden war eine Sonderjagd ab dem 3. Dezember aufgrund der Schneehöhe aus tierschützerischer Sicht nicht mehr vertretbar.

Insgesamt erlegten die Jägerinnen und Jäger während der Sonderjagd 1298 Hirsche, 162 Rehe, drei Gämsen und 11 Wildschweine. Mit einem Gesamtergebnis von 4909 Hirschen und 2982 Rehen wurden die Abschusspläne 2023 beim Hirsch um 93 Prozent und beim Reh um 98 Prozent erfüllt. Beim Hirsch ist die Abschusszahl der weiblichen Tiere für die Regulation massgebend. Mit 2450 weiblichen Tieren wurde der qualitative Plan um gut 80 Prozent erfüllt. In Gebieten, in denen es nötig und sinnvoll war, wurden durch die Wildhut noch einzelne Tiere erlegt.

Reduktion ist anspruchsvoll
Der Bestand von 15 110 Hirschen im Frühling 2023 war zwar tiefer als in den Vorjahren, lag aber immer noch auf einem zu hohen Niveau. Über den ganzen Kanton ist der Hirschbestand gemäss der Strategie der Regierung «Lebensraum Wald-Wild 2021» weiter zu reduzieren. Mit einem grossen Aufwand hat die Jägerschaft versucht, den sehr hohen Abschussplan zu erfüllen. Es zeigte sich aber auch im vergangenen Jahr, dass der Jagderfolg und die Erfüllung der Abschusspläne von nicht beeinflussbaren Faktoren wie dem Wetter oder der Grossraubtierpräsenz abhängig ist. Die Bestandserhebungen im kommenden Frühling werden aufzeigen, ob die Reduktion der Schalenwildbestände in den Regionen mit grossen Wildschäden am Wald weitergeführt werden konnte. 

(staka)