Die Vorbereitungsarbeiten für den Winter sind nicht zu unterschätzen. Nicht nur die Pflanzen brauchen unsere Aufmerksamkeit, auch Gartengeräte und -möbel wollen richtig überwintert werden und benötigen Pflege. Dabei ist es sinnvoll, rechtzeitig und insbesondere vor dem ersten Frost den Garten winterfest zu machen. Wann die ersten Frostnächte zu erwarten sind, variiert von Region zu Region, manchmal sogar innerhalb eines Tales, je nach Höhenlage. Bereits ab Mitte Oktober muss mit den ersten Frösten gerechnet werden. Gut beraten ist, wer den Wetterbericht im Auge behält, um rechtzeitig reagieren zu können, falls man nicht schon vorgesorgt hat.
Bäume und Sträucher
Viele Besitzer geben die Wintervorbereitung ihrer Gärten in fachmännische Hände, um sicherzugehen, dass Bäume, Pflanzen und Stauden den Winter gut überstehen. Heutzutage komme das immer häufiger vor, so Schimun Neuhäusler von der Gärtnerei Neuhäusler in Scuol. Die letzten Jahre sei der Schnee nass und schwer gewesen, was Bäumen und Sträuchern mehr zusetzt als lockerer, trockener Schnee. Es sei daher wichtig, die Bäume zurückzuschneiden, damit sie stabiler werden gegen den Schnee, und dann einzubinden. «Ich verwende dabei Korkschnur, die ich pyramidenförmig von oben nach unten um den Baum oder Strauch schlinge», beschreibt er seine Technik, «und ich verwende nur Naturmaterialien, kein Vlies oder Ähnliches.» Wenn man schon bei der Pflanzung darauf achte, dass die Gewächse an das hiesige Klima gewöhnt sind, tue man sich so bei der Überwinterung leichter.
Richtiger Schnitt zur richtigen Zeit
Rosen, Lavendel und andere blühende winterharte Stauden wollen im Spätherbst vor dem ersten Frost zurückgeschnitten werden. Cedric Grond von «Infuorma Gartenbau» in Müstair betont, dass im Herbst nur ein leichter Rückschnitt vorgenommen wird, ungefähr eine Handbreit. Verblühte Blüten, welkes Laub und tote Äste werden entfernt, um die Pflanze vor Pilzkrankheiten zu schützen. Der kräftige Rückschnitt erfolgt dann erst im Frühjahr gegen Ende März. Um den Wurzelbereich häufelt man Erde oder Kompost an, um die Pflanze vor Frost zu schützen. Cedric Grond rät, empfindliche Stauden mit Tannenkries abzudecken.
Kübelpflanzen überwintern
Kübelpflanzen sollten im Winter an die schützende Hauswand gestellt und mit Schutzmaterial wie Jute umwickelt werden. Auch hier kann Tannenkries locker auf die Kübel gelegt werden, jedoch sollte die Erde Luft haben, damit sie nicht schimmelt. Laubabwerfende Pflanzen benötigen im Winter nur wenig Wasser, da sie in der Ruhephase sind. Immergrüne Pflanzen wässert man im Winter regelmässig, aber sparsam, Staunässe muss unbedingt vermieden werden. Bei der frostfreien Überwinterung, das heisst, wenn die Kübelpflanzen im Wintergarten oder in der Garage überwintern, ist der Wasserbedarf etwas höher, da hier die Pflanzen langsam weiterwachsen. Freilandpflanzen wässert man nur bei sehr trockenem und frostfreiem Wetter, damit die Wurzeln nicht gänzlich austrocknen. Wichtig ist es auch hier, Staunässe und Frostschäden durch gefrorenes Wasser zu vermeiden.
Autorin: Annelise Albetin
Dieser Artikel ist erstmals im Unterengadiner Informationsmagazin Allegra erschienen.
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