Dem Radiosender liegen dazu einigen Unterlagen vor. Die entsprechenden Untersuchungen laufen noch, es gilt die Unschuldsvermutung. Wie die Vorsteherin des Sozialamtes Graubünden gegenüber Radio SRF ausführte, werden die Vorwürfe abgeklärt: «Die Ergebnisse liegen noch nicht vor, weshalb noch keine weiteren Angaben möglich sind.» Auch der Präsident des Trägervereins der Chasa Flurina, Claudio Wolfer, teilt Radio SRF schriftlich mit, dass er zu Einzelfällen keine konkrete Auskunft geben dürfe.
Die Chasa Flurina betreut weiterhin an Autismus erkrankte Menschen. Anfang Juli rissen zwei autismuskranke Personen aus, eine von ihnen wurde gemäss Radio SRF erst in der Nacht nach einer Suchaktion mit einem Helikopter oberhalb des Hauses gefunden. «Eine solche Suchaktion ist ein ausserordentliches Vorkommnis, das wir nicht auf die leichte Schulter nehmen», so die Verantwortliche des Sozialamtes gegenüber Radio SRF.
Bereits im Vorjahr suchte der Trägerverein der Chasa Flurina erfolglos eine Nachfolge für Ueli Hintermann. Nun schreibt der Verein auf der eigenen Internetseite: «Die aktuell sehr schwierigen allgemeinen Bedingungen auf verschiedenen Ebenen, mit denen die Verantwortlichen der Chasa Flurina nun seit Oktober 2021 konfrontiert sind, scheinen sich nicht zu lösen und auch nicht zu entspannen.» Ueli Hintermann hat bereits am 2. Juni die Konsequenzen gezogen und dem Vereinsvorstand seinen Entscheid mitgeteilt, seine Tätigkeit als Institutsleiter aufzugeben. Das Milizsystem, dem ein Verein zugrunde liege, verunmögliche es, die Ressourcen aufzubringen, um ohne Unterstützung von Ueli Hintermann einen passenden Nachfolger oder eine Nachfolgerin in nützlicher Frist zu finden, schreibt der Verein auf der Homepage. Deshalb werde die Chasa Flurina nach 43 Jahren ihren Betrieb per Ende Jahr einstellen.
Text: Nicolo Bass
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