Mit dem demografischen Wandel wird die Zahl der schweren und tödlichen Stürze in Zukunft weiter zunehmen. Das schreibt die Beratungsstelle für Unfallverhütung in ihrer Medienmitteilung. Die meisten Stürze passieren demnach auf gleicher Ebene oder auf Treppen und Stufen, insbesondere bei alltäglichen Aktivitäten wie Haus- und Gartenarbeiten, auf Gehwegen und Trottoirs oder im Wohn- und Schlafzim­mer. Ein Sturz ist oft auf mehrere ungünstige Faktoren zurückzu­führen, darunter das Übersehen von Sturzgefahren, chronische Krankheiten und Gleichgewichtsstörungen.

Medikamente beeinflussen 
«Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass bestimmte Medikamente das Sturzrisiko erhöhen können, weil sie etwa die Konzentrations- und Sehfähigkeit sowie das Gleichgewicht beeinträchtigen», wird Eva Stocker, wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der BFU, in der Mitteilung zitiert. Dazu gehören gewisse Antidepressiva, Schlaf- und Beruhigungsmittel sowie einige Herz-Kreislauf-Medikamente und nicht verschreibungspflichtige Medikamente, zum Beispiel Anti-Allergie-Mittel. Auch die Einnahme mehrerer Medikamente erhöht das Sturzrisiko.

Der Konsum von Alkohol kann unerwünschte Nebenwirkungen von Medikamenten verstärken. Alkohol hat in jedem Alter einen starken Einfluss auf das Unfallrisiko. Mit zunehmendem Alter nimmt der Wassergehalt im Körper ab, der Alkoholspiegel steigt entspre­chend stärker an, Alkohol bleibt länger im Körper und wirkt stärker.

Die BFU empfiehlt, ärztlich verschriebene Medikamente nicht aus Angst vor Stürzen abzusetzen, sondern sich in der Arztpraxis oder in der Apotheke zu erkundigen, ob die eingenom­menen Medikamente das Sturzrisiko erhöhen und ob es zu Wechselwirkungen mit Alkohol kommen kann.

Gesunde Lebensweise schützt 
Doch auch andere Faktoren sind für die Sturzprävention wichtig. Wer sich insgesamt ausgewogen ernährt, hält den Körper gesund und stärkt Knochen und Muskeln. Auch eine regelmässig geprüfte Augengesundheit trägt zur eige­nen Sicherheit bei; denn wer gut sieht, kann Sturzgefahren besser wahrneh­men und umgehen.

Insgesamt setzt die BFU mit wirksa­men Massnahmen auf verschiedenen Ebenen an, um dem Unfallrisiko und der steigenden Anzahl Sturzverletzun­gen entgegenzuwirken. Ein zentrales Element ist das sturzpräventive Training bei älteren Erwachsenen. Deshalb informiert die BFU zusammen mit Partnern ältere Erwachsene in einer nationalen Sensibilisierungskampagne darüber, wie sie durch gezieltes Muskel- und Gleichgewichtstraining ihr eige­nes Sturzrisiko reduzieren können. Auf der Website sichergehen.ch gibt es ein breites Angebot an Informationen, Übungen und Kursen. BFU